Es gibt Tage, die kann man in die Tonne treten. Neulich bin ich mit Rückenschmerzen aufgewacht. Das ISG – wenn Ihnen das was sagt. Wenn nicht, seien Sie froh! Irgendein Gelenk nahe der Wirbelsäule, meine medizinisch gebildete Schwester hat mir den Namen schon öfter vorgebetet. Für mich steht das Kürzel für: Im Seniorenalter geht nix mehr…. Ich quälte mich aus dem Bett. Musste zum Arzt, weil ich mir zwei Tage eine Zecke so dilettantisch entfernt hatte, dass da ein Stück stecken geblieben war. Der junge Kollege, der meine Hausärztin vertrat, war allerdings nicht besser. Eine geschlagene Viertelstunde prokelte er mit der Pinzette in der Wunde herum, ohne den vermaledeiten Zeckenrüssel zu ergattern. Das tat mehr weh als mein Rücken! Irgendwann gab er auf. Ich war fertig mit der Welt. Gerade am Morgen kann ich solch einen Stress gar nicht vertragen. Mein Kreislauf war im Keller. Zum Glück hatte ich Traubenzucker dabei, sonst hätte ich mich womöglich lang gemacht. Ich biss herzhaft drauf – und hatte die Hälfte meines Backenzahns im Mund. Entsetzt begutachtete ich die Reste des guten Stücks. Und schlich gleich vom Hausarzt weiter zum Zahnarzt. Der prüfte erst mal, ob das Ding noch lebt. Ein bisschen was spürte ich jedenfalls, als er den Kältetest machte. Oder war das nur Einbildung, weil ich so stark darauf hoffte? Ich weiß es nicht. Jedenfalls stopfte er die Lücke zunächst mit einem Provisorium. Um mich dann an seinen PC zu locken, weil er online eine Stellenanzeige in der NZ aufgeben wollte und nicht klarkam. Ich konnte helfen. Wenigstens mein Kopf funktioniert noch.
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