Hartmut Adler, der auch als Zusteller der NORDSEE-ZEITUNG in seinem Heimatort Wittstedt tätig war, starb am Dienstag im Alter von 64 Jahren. Nachdem die Nachricht bekannt geworden war, gab es von vielen Fußballern, ehemaligen Spielern und Vereinen Beileidsbekundungen in den Sozialen Medien. Hartmut Adler kannte jeder, der im Landkreis Cuxhaven mit dem Fußball zu tun hatte. Dabei pfiff er sein Leben lang nur in den untersten Kreisklassen. Das tat er aber auf eine unvergleichliche Art.
Seit 1990 pfiff der Unparteiische mit Kultstatus Partien auf Kreisebene und zählte mit Sicherheit zu den bekanntesten Ehrenamtlichen in der Region. Viele Spieler hatten lustige Erlebnisse mit ihm.
Oftmals pfiff der Mann mit der getönten Brille und der markanten Stimme gleich mehrere Spiele in der Woche und sprang immer ein, wenn irgendwo ein Unparteiischer fehlte. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde Adler mit der silbernen Verdienstnadel des NFV Cuxhaven ausgezeichnet. „Wichtig ist, dass alle wieder gesund den Platz verlassen“, sagte er damals in einem Interview mit dem Onlineportal „FuPa“ zu seiner Grundeinstellung als Schiedsrichter.
Nach schwerem Unfall ins Leben zurückgekämpft
Das Schiedsrichterwesen wurde schon vor mehr als drei Jahrzehnten zu Hartmut Adlers großer Leidenschaft. Nach einem schweren Verkehrsunfall 1979 lag er neun Monate im Krankenhaus. Es folgten einige Operationen. Mit einem Gehwagen musste er das Laufen neu erlernen und er erkämpfte sich Stück für Stück seine Selbstständigkeit zurück.
Später machte er dann seinen Schiedsrichterschein und pfiff zahllose Partien in den unteren Klassen. Den Spaß hat er nie verloren, auch wenn es mal ein böses Wort gab. Im „FuPa“-Interview versprach er damals: „Ich pfeife, bis ich in der Kiste liege.“ Mit 64 Jahren ist Hartmut Adler nun unerwartet verstorben.