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Erlebnis Deutsche Bahn: Gibt’s nicht, gibt’s nicht

Die Deutsche Bahn ist stockkonservativ, fährt immer auf vorgegebenen Gleisen. Und trotzdem schafft sie es, ihre Fahrgäste immer wieder zu überraschen.

Erlebnis Deutsche Bahn: Gibt’s nicht, gibt’s nicht

Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, nicht mehr über die Deutsche Bahn zu schreiben. Die Schwierigkeiten der Bahn haben sich mittlerweile so herumgesprochen, dass sogar Grundschulkinder davon sprechen. Bewusst wurde mir das, als mir mein jüngerer Sohn im vergangenen Jahr eine Frage stellte: „Papa, wie heißt auf Chinesisch Verspätung?“ Das wusste ich nicht, mein Mandarin war nie gut. Daraufhin der Sohn wieder: „Deu Tsche Bahn“.

Ich fahre oft mit der Bahn und erlebe dabei so vieles, sodass ich im Nachhinein für diese Eindrücke wieder dankbar bin. Falsche Zeitanzeigen in den Waggons; Züge, die auf freier Strecke anhalten und rückwärtsfahren, weil die Schiene für einen anderen Zug freigegeben werden muss; Intercitys, die ihre Fahrgäste auf halber Strecke absetzen, da das Fahrpersonal über die Höchstarbeitszeit gekommen ist und nicht weiterfahren darf – alles schon gehabt.

Mein neuestes Erlebnis: In Bremen angekommen, wartete ich auf meinen Zug Richtung Norden. Laut Abfahrtsanzeiger auf dem Bahnsteig stand meine Verbindung direkt vor meiner Nase. Aber auf dem Waggon war seitlich als Zielort zu lesen: „Hannover Hbf.“ Also zögere ich, und der Zug fährt ab. Dann auf dem letzten Waggon die Anzeige: „Bremerhaven-Lehe“. Danke auch.

Ismail Kul

Reporter

Geboren in der Türkei, zur Schule gegangen in Hamm, studiert in Münster und Frankfurt/M. Danach Einstieg in den Journalismus. Gelebt und gearbeitet hat er im Rhein-Main-Gebiet, Berlin, Brandenburg und in der Pfalz. Seit August 2024 ist er Reporter der NORDSEE-ZEITUNG.

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