Ich nehme Sie heute mit in mein Schlafzimmer. Nein, machen Sie sich keine Gedanken, es wird harmlos. Ich teile mein alltägliches Leid und hoffe, dass es mir danach besser geht. Denn in meinem Alter nehmen die körperlichen Beschwerden einen erheblichen Raum ein. Ich kann mich inzwischen mehrere Minuten darüber unterhalten, mit welchen Macken ich wieder zu tun habe.
Konkret: Um nicht mit Kopfschmerzen oder Rückenleiden mitten in der Nacht aufzuwachen, habe ich mir angewöhnt, abends etwa 20 Minuten Gymnastik zu treiben. Die besteht vor allem aus Dehnübungen. Ich verdrehe mir den Kopf und hoffe auf ein erlösendes Knacken. Danach schraube ich den Oberkörper so weit es eben geht um die eigene Achse. So bleibe ich ein paar Minuten sitzen. Damit es nicht langweilig wird, höre ich dabei einen Podcast. Für Außenstehende mag das seltsam aussehen, aber der Effekt ist enorm.
Zwar wache ich immer noch um 5 Uhr auf, bin aber meistens schmerzfrei. Das heißt, um diese Uhrzeit könnten Sie mich bei dringenden Nachrichten telefonisch erreichen. Zehn Minuten später versuche ich weiterzuschlafen, was inzwischen ganz gut funktioniert. Es sei denn, mir gehen wichtige Dinge durch den Kopf. Um 7.30 Uhr ist die Nacht eh vorbei.