Ich habe schon gewählt. Per Briefwahl geht das ganz einfach von zu Hause aus. Was mir dabei aufgefallen ist: Der Wahlzettel ist riesig und die Zahl der Bewerber imposant. 34 Parteien und politische Vereinigungen werben um die Gunst der Wähler. Weil es bei der Europawahl keine Prozenthürde gibt, haben auch die kleinen Parteien gute Chancen, ein Mandat in Brüssel zu ergattern. Ein paar Beispiele gefällig? Die vegan ambitionierte „V-Partei“ will kostenloses Bahn- und Busfahren für alle. Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands verspricht die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Piratenpartei hat einen Hang zum Visionären und macht sich stark für einen „Weltraumfahrstuhl“. Die „Partei der Vernunft“ will das Ende des bisherigen Geldsystems einläuten und die Vereinigung „Menschliche Welt“ fordert überparteiliche Kurse für Meditation und Yoga. Besonders ambitioniert erscheint mir das Wahlversprechen der „Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung“. Sie will die menschliche Lebenserwartung signifikant erhöhen und verheißt „einem 60-Jährigen 20 zusätzliche Lebensjahre“. Fast hätte ich dort mein Kreuzchen gemacht, aber ich bin ja noch keine 60.
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