Das Internet hat einen neuen Starautor: ChatGPT. So heißt der Textroboter, den die US-Software-Schmiede Open AI kürzlich online gestellt hat. ChatGPT ist nicht irgendein Dialogsystem, das mechanisch Kundenanliegen bearbeitet, sondern eine wortgewandte künstliche Intelligenz: Drehbücher, Computerprogramme oder Gedichte - die Internet-Maschine beherrscht nahezu alle Textgattungen. Aber kann sie auch ein „Moin“ schreiben? Wäre doch toll, dann könnte ich mir einen Kaffee gönnen und ChatGPT die Arbeit machen lassen. Alles, was ChatGPT - ich nenne ihn liebevoll Chatty - braucht, ist eine Themenvorgabe. Wie wäre es mit einer Glosse über das wechselhafte Wetter im Landkreis Cuxhaven? „Sehr gerne“, antwortet Chatty und schreibt in Windeseile einen gar nicht mal so üblen Einstieg: „Das Wetter im Landkreis Cuxhaven - ein Phänomen für sich. Mal regnet es wie aus Eimern, mal scheint die Sonne so heiß, dass man den Strand für eine Sauna halten könnte. Und dann gibt es noch diese Tage, an denen man alle vier Jahreszeiten in nur 24 Stunden erlebt.“ Nicht schlecht, Chatty. Dann aber geht die Fantasie mit meinem neuen Assistenten durch. Er schreibt von Schnee und „Eiszapfen an der Nase“ und beschwört einen Sturm herauf, „der einem das Gefühl gab, man würde gleich wegfliegen“. Seine Schlusspointe lautet: „Wahrscheinlich haben sich die Wettergötter einen Scherz erlaubt.“ Puh, ich glaube, ich schreibe meine Moins doch lieber selbst. Aber vielleicht kann Chatty ja einen guten Kaffee kochen.
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