Cuxland

Moin: Howie Carpendale und sein Kopfkissen

Moin: Howie Carpendale und sein Kopfkissen

Der Star-Kult treibt manchmal seltsame Blüten. Taylor-Swift-Fans campen schon mal wochenlang vor dem Stadion, um sich beim Konzert einen Platz in der vordersten Reihe zu sichern. Und die Teenie-Band Tokio Hotel füllte einst in Frankreich die Goethe-Institute mit jungen Mädels, die plötzlich Deutsch lernen wollten. Man kann aber auch sehr nüchtern reagieren, wenn man plötzlich einer Pop-Größe gegenübersteht. Eine Freundin von mir hat einst als 16-Jährige als Zimmermädchen in einem Hotel an der Ostsee gejobbt. Eines Tages stieg dort Howard Carpendale ab. Der war damals noch kein Schlager-Star, sondern tingelte über Land. Meine Freundin hatte es aber wohl schon im Gefühl, dass der Sänger mal zum Star werden würde. Als sie morgens das Kopfkissen abgezogen hatte, ließ sie es von Howie signieren und nahm es mit nach Hause. Einige Jahre später, als Carpendale ganz groß herausgekommen war, wollte sie es zu Geld machen. Sie hatte allerdings die Rechnung ohne den Wirt, hier ihre Mutter, gemacht. Die hatte den Kissenbezug weggeworfen. Der habe doch zu Hause nur herumgelegen, musste sich meine Freundin anhören. Mütter wissen halt manchmal nicht, was wirklich wichtig ist.

Inga Hansen

Reporterin

Inga Hansen, Jahrgang 1962, arbeitet seit 1993 als Redakteurin in der Landkreis-Redaktion der NZ. Zuvor hat die gebürtige Ratzeburgerin in Hamburg Politikwissenschaft und Öffentliches Recht studiert. Ihr Interesse gilt neben der Politik Pop-Musik, Literatur und Filmen.

0 Kommentare
Newsletter NEWSLETTER
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
nach Oben