Fördermittel gehören zur Finanzierungs-DNA von besonderen Projekten in Wurster Nordseeküste. Rund 3,5 Millionen Euro hat die Gemeinde in jüngster Zeit allein für vier Vorhaben erhalten. 2,1 Millionen Euro waren es für raumlufttechnische Anlagen in vier Grundschulen, 428.000 Euro für den Ausbau des Midlumer Dorfladens, 481.000 Euro für die Sanierung des Kutterhafens in Spieka-Neufeld und 330.000 Euro für das viel beachtete Projekt „Zukunft ahoi“, das sich mit der Lebenswelt und den Perspektiven Jugendlicher und junger Familien beschäftigt.
Auch das Regionale Versorgungszentrum ist gefördert
„Allein in den letzten zwei Jahren hat uns das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung viele Entwicklungen ermöglicht, die wir ohne diese besondere Unterstützung jenseits des normalen Tagesgeschäfts nicht hätten realisieren können“, hob Bürgermeister Marcus Itjen am Dienstag bei einem Besuch von Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier im Nordholzer Rathaus hervor. „Das Ministerium“, so Itjen mit einem Augenzwinkern, „ist zu unserem Lieblingsministerium geworden, auch deshalb, weil wir mit großer Unterstützung des Ministeriums und des Landkreises das Regionale Versorgungszentrum in Nordholz realisieren konnten.“
Weitere Fördermittelzusage für die Gemeinde
Bevor der Staatssekretär und die Landesbauftragte Karin Beckmann sich das neue medizinische und regionale Versorgungszentrum in der Nordholzer Ortsmitte gemeinsam mit Vertretern der regionalen und überregionalen Politik - darunter Landrat Thorsten Krüger (SPD), der Landtagsabgeordnete Claus Seebeck (CDU) und der Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider (SPD) - sowie dem RVZ-Geschäftsführer Dr. Andreas Rühle anschauten, überreichte Wunderling-Weilbier Gastgeber Itjen eine weitere Fördermittelzusage.
Der Staatssekretär, früher selbst Bürgermeister und Landrat, sprach von großen Herausforderungen für die Kommunen. Deshalb habe das Land Förderinstrumente geschaffen, um die vermeintlichen Nachteile zu kompensieren, die es für kleine Kommunen in ländlichen Räumen gebe, die sich normalerweise kein Personal für den Bereich Wirtschaftsförderung leisten könnten.
150.000 Euro für Stelle eines Fördermittel-Managers
Gut 150.000 Euro hatte der Staatssekretär mitgebracht. Geld, das aus dem Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ stammt und mit dem die Gemeinde 90 Prozent der Kosten für die auf zwei Jahre befristete Stelle eines Fördermittel-Managers finanzieren will. „Mit ‚Zukunftsräume Niedersachsen‘ unterstützt das Ministerium Klein- und Mittelzentren bei der Umsetzung individueller und innovativer Ansätze“, erklärte Wunderling-Weilbier. „Wir schaffen damit Raum für Projekte, die auf die Bedarfe der Bürger vor Ort eingehen.“ Das Ministerium verspricht sich davon mehr Attraktivität für die ländlichen Räume in Niedersachsen.
Fördermittel auch für kleine Betriebe und Vereine
„Fördermittel sind für uns ein ganz wichtiger Punkt“, sagte Itjen. Aktuelle Projekte wie „Zukunft ahoi“ oder „Perspektive Innenstadt“ hätten gezeigt, dass Fördermittel nicht nur durch die Brille der Gemeinde gesehen werden sollten, sondern auch durch die Brillen der Akteure. „Für uns heißt das: Wie können wir auch ganz kleine Betriebe unterstützen? Oder Vereine.“, so Itjen. Der parteilose Bürgermeister erhofft sich, dass die Stelle eines Fördermittelmangers der Gemeinde neue Impulse geben und nebenbei auch den Haushalt entlasten wird.

Im Beisein der Landesbauftragten Karin Beckmann, des Gemeinde-Finanzchefs Christoph Nagelfeld (rechts) und weiteren geladenen Gästen übergab Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier (2. von links) Bürgermeister Marcus Itjen am Dienstag im Nordholzer Rathaus eine Fördermittelzusage über 150.000 Euro. Foto: Leuschner