Bremerhaven

Wo zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei noch die Faxe rattern

Es gibt in den Behörden des Landes Bremen noch Faxgeräte, und zwar an sensiblen Stellen. Und das, obwohl sie datenschutztechnisch eine Katastrophe sind.

Porträt Klaus Mündelein

In den Landesbehörden gibt es sie noch: Faxgeräte. Genau 161 dieser Dinosaurier der Kommunikation sind in den Bremer Amtsstuben noch aktiv. Und das, obwohl sie in Sachen Datenschutz alles andere als sicher sind. Die Landesdatenschutzbehörde stellt Faxe diesbezüglich auf eine Stufe mit Postkarten. Fax-Dienste enthielten in der Regel keinerlei Sicherungsmaßnahmen, um die Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten. Sie sind daher in der Regel nicht für die Übertragung personenbezogener Daten geeignet, heißt es dort. Eigentlich sollten deshalb die Faxgeräte auf Empfehlung der Datenschützer bis zum Ende vergangenen Jahres ausgemustert werden. Aber, wie gesagt, 161 sind immer noch am Start. Auf Nachfrage des Bremerhavener SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Holger Welt, wo denn diese Faxgeräte noch im Einsatz seien, gab Finanzstaatsrat Martin Hagen eine überraschende Antwort: Von den 161 Geräten rattern noch gut die Hälfte im Amtsbereich des Innensenators. Und wo da genau? In der Kommunikation zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft. Hoffen wir mal, da geht es ausschließlich um kollegiale Grüße zu Weihnachten, Neujahr oder Ostern.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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