Die Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste bangen um ihre Existenz. Die EU fordert pauschal, grundberührende Fischerei in den Natura-2000-Gebieten zu untersagen. Dazu zählt das Wattenmeer. „Das wäre von heute auf morgen das Todesurteil für die Krabbenfischerei“, sagt Dr. Gerd Kraus.
Er leitet das Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven, wo verschiedene Forschungsprojekte zur Krabbe, deren Fang und Verarbeitung laufen. Im Blick haben die Thünen-Mitarbeiter dabei auch die Bedeutung der Krabbenfischerei für die Küstenregion.
Kompromiss zwischen Krabbenfang und Meeresschutz
Zum aktuellen Streit wirft Kraus den Vorschlag in die Waagschale, eine Zonierung einzuführen, wo die Krabbenkutter ihre Netze herunterlassen dürfen und wo nicht. In diesen Gebieten könnte sich die Tier- und Pflanzenwelt dann ungestört entfalten.
Im Grunde ist es ein Kompromiss. Die Idee dabei ist, sich an Prielsystemen zu orientieren. Sie seien typische ökologische Einheiten. Zudem seien sie groß genug, um eine sinnvolle Zonierung zu erzielen, die sich auch überwachen lässt. Nachteil sei, dass einige Krabbenfischer dabei ihre Fangplätze verlieren würden. Wie eine solche Zonierung im Watt zwischen Bremerhaven und Cuxhaven aussehen würde, müsse man sich im Detail ansehen, so Kraus.