Bremerhaven prüft, ob es sinnvoll ist, dass künftig wieder eine Straßenbahn durch die 120.000-Einwohner-Stadt rollen wird. Der Betrieb wurde 1982 eingestellt. Der Auftrag für das Büro IVV aus Aachen umfasst zwei Bausteine. Der erste Baustein umfasst die Aktualisierung der Machbarkeitsstudie Straßenbahn. Damit soll eine Vorzugsvariante für eine mögliche künftige Straßenbahn-Trasse durch die Stadt festgelegt werden. Der zweite Baustein beinhaltet die eigentliche „standardisierte Bewertung“. Letztere entscheidet darüber, ob das Projekt volkswirtschaftlich sinnvoll ist
In Liège ist die Straßenbahn gerade wieder zurück
Sollte das der Fall sein, kann der Straßenbahn-Bau mit bis zu 90 Prozent der Summe vom Bund gefördert werden. Die Realisierungszeit dürfte bei einer positiven Bewertung allerdings noch mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen, Schienen, Oberleitungen, ein Depot und eine Geeste-Brücken-Ertüchtigung gehörten wohl unter anderem dazu. Das Büro IVV mit Standorten in Aachen und Berlin durfte in mehreren Städten schon die Wirtschaftlichkeit von Straßenbahn-Projekten prüfen. Unter anderem in Frankfurt am Main, Bochum, Bonn, Dortmund (H-Bahn), Nürnberg und die Weststrecke Trier. Während in Bremerhaven die Prüfung beginnt, hat die belgische Stadt Liège (Lüttich, 195.000 Einwohner) gerade am 28.April die Wiedereinführung der Straßenbahn gefeiert. Sie fuhr dort bis 1968. Das Projekt dort kostete rund 500 Millionen Euro.