Die Politik hat jetzt den Flächennutzungsplan fürs Werftquartier und den Bebauungsplan für den Petram-Bereich im Werftquartier ein Stück weiter voran gebracht. Mehrheitlich stimmte sie für die öffentliche Auslegung und läutete damit den nächsten Schritt im Bauleitplanverfahren ein. Die Satzungsbeschlüsse und damit die Planreife sollten damit bis Ende des Jahres realistisch sein.
Der Investor könnte dann mit den Bauarbeiten beginnen. Der Bebauungsplan gilt für die ersten beiden Bauabschnitte von „Die Werft“ und somit für 290 Wohnungen, dazu Gewerbeflächen, Parkhäuser und Geschäfte. Im vergangenen August hatte Investor Dieter Petram geklagt, dass die Stadtplanung viel zu lange dauere und er seit Jahren hingehalten werde. Mehr als 50 Millionen Euro will die Seebeck Werftquartier GmbH in die beiden Bauabschnitte investieren.
„Haben gesagt, dass wir 18 Monate brauchen“
Stadtplanungsamtsleiterin Carolin Kountchev und Bürgermeister Torsten Neuhoff (CDU) wiesen Vorwürfe strikt zurück, wonach man dem Zeitplan hinterherlaufe. Der Zeitablauf sei immer so kommuniziert worden. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir 18 Monate brauchen“, sagte Neuhoff. „Wir schätzen das Engagement der Investorengruppe, die Verfahren gelten aber für alle gleich. Wir werden nicht auf Zuruf Genehmigung erteilen.“
Von der ausstehenden Kajensanierung bis hin zu den bundesweit aktuell schlechten Vorzeichen für Wohnbauprojekte: Insgesamt war wahrnehmbar, dass die Euphorie rund ums Werftquartier etwas abgeflacht ist, auch wenn das Projekt immer noch begrüßt wird. „Wir werden inzwischen ziemlich allein gelassen, wir haben nur die eine Investorengruppe“, machte SPD-Fraktionschef Sönke Allers deutlich.
Grüne und Linke hätten sich mehr gewünscht
Der Flächennutzungsplan wurde einstimmig befürwortet. Beim Bebauungsplan enthielten sich die Grünen, weil sie jegliche Vorgaben zum Klimaschutz oder zur Klimaneutralität vermissten. „Von Vorgaben zur Dämmung bis zur Regenwassernutzung - das hätte man alles in den B-Plan schreiben können. Andere Städte machen das auch. Das Werftquartier trotzdem als klimaneutral zu beschreiben, ist unehrlich“, sagte Claudius Kaminiarz von den Grünen. Die Mitglieder der Linken und die Einzelabgeordnete Marnie Knorr stimmten gegen den Bebauungsplan. Die Linken hatten immer wieder die fehlende Quote an Sozialwohnungen bemängelt.