Seit zwei Jahren gibt es über der Kleintierpraxis von Dr. Tatjana Rusch in einer 90-Quadratmeter-Wohnung das Katzenparadies „Gismos Inn“, „weil es das bis dahin noch nicht gab in Bremerhaven“, erklärt die Tierärztin, die gemeinsam mit Ute Kellmer Inhaberin ist. Namensgeber ist Ruschs verstorbene Main-Coon Gismo. Lustigerweise hört Kellmers Katze auf den gleichen Namen, schreibt sich aber „Gizmo“.
Immer wieder fragten Kunden der Praxis, wo sie die Katze unterbringen könnten. Als die Wohnung frei wurde, mietete die Veterinärmedizinerin sie an. Heute kommen sogar Stammkunden regelmäßig aus Bremen, um ihre beiden Samtpfoten unterzubringen, wenn es auf Geschäftsreise geht.
Die Tierärztin nimmt auch Katzen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes auf oder solchen, denen Medikamente verabreicht werden müssen.
Kellmer ist die Seele des Katzenhotels
Die Seele vom „Gismos Inn“ ist Ute Kellmer. Um Katzenkissen für die Vierbeiner herzustellen, lernte sie sogar nähen. Die frühere Wohnung ist ein Paradies für Samtpfoten: Kissen, höhlenartige Körbe und Stoffboxen, Holzregale, Fensterbänke und Flanierwege unter der Decke, Mäuse aus Stoff und geräumige Katzenklos - Vollpension inklusive.
Während man Hunde im Rudel halten kann, teilen Gitter die Räume im „Inn“ auf. Bei Katzen müsse man individuell entscheiden, ob sie einzeln oder mit anderen im „Hotel“ gehalten werden.
Kellmer erinnert sich an eine Katze, die mit einem Kater durch die Gitter „pfötelte“. Doch beim Versuch, sie zusammenzubringen, bekam der Kater Haue - so viel Nähe wollte die Samtpfote doch nicht.
Wenn die Katzen stattdessen selbst verreisen
Katzen seien eben keine Zimmerpflanzen, die man nur „gießen“, also füttern müsse. „Die gewohnte Umgebung ist zwar wichtig, aber ohne Mensch und die tägliche Routine fehlt den Katzen etwas“, erklärt Rusch.
Sie erinnert sich an ein Beispiel: Eine Katzenbesitzerin aus Bremerhaven war in Reha, der Nachbar sollte die Katze füttern und die verstörte Katze kotete die Wohnung voll.
Wenn die Katze selbst verreise, sei alles so aufregend, dass die das Gewohnte nicht vermisse, erklärt Rusch. Egal ob Freigänger oder Wohnungskatze - im „Inn“ gibt es keinen Freigang - wegen der Sicherheit und auch, um Wohnungskatzen nicht zu irritieren.
Das Premium-Futter ist im Preis mit drin
Im Preis von 16 Euro pro Tag ist das Futter enthalten. Das Premiumfutter schmecke eigentlich allen. Bestimmte Serviceleistungen wie Medikamentengabe und Langhaarpflege kosten ein paar Euro extra.
Mehrmals täglich kümmert sich Ute Kellmer um die Pensionsgäste. Für die in Teilzeit im Klinikum arbeitende Stationshelferin ein idealer Ausgleich. „Ich komme runter und lerne immer noch so viel über die Tiere“, freut sich die Bremerhavenerin.
Manche Katzen suchen Kontakt, andere wollen nur Futter. Für die Besitzer dreht Kellmer auch manchmal Videos. Und eine Galerie, die Aufnahmen zufriedener Katzen zeigt, schmückt den Flur.
Für Ostern schon viele Buchungen
Die Aufnahme ins „Gismos Inn“ funktioniert unter bestimmten Voraussetzungen auch kurzfristig - zumindest - für kastrierte, gesunde, geimpfte Tiere mit Parasiten-Schutz.
Dennoch sollte man sich mit Blick auf Reha, Urlaub oder Klinik-Termin rechtzeitig um einen der zehn bis maximal 15 Hotel-Plätze kümmern. „Für die Osterferien“, sagt Kellmer „sind wir schon fast ausgebucht.“

In einer Fotogalerie im Flur des Katzenhotels von Ute Kellmer (l). und Dr. Tatjana Rusch sind Bilder zufriedener Gäste zu sehen. Foto: Lothar Scheschonka
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