So schön kann Lehe sein: Traumhaft ist der Blick auf die Geeste und die Promenade - und trotzdem liegt das Areal zentral. Bald können die Mieter von 132 neuen Wohnungen dies genießen. Am Donnerstag war Startschuss zum Baubeginn auf dem ehemaligen Kistner-Gelände (Werftstraße 8 bis 11).
In direkter Lage an der Geeste bauen die Gewoba und die Bauunternehmer Jaroslav und Silvester Gerbatwoski auf dem Gelände der ehemaligen Kalksandsteinfabrik 132 neue Wohnungen in fünf- bis siebengeschossigen Neubauten mit rotem Klinker.
Zwei Neubauten mit 66 preisgebundenen Wohnungen (Miete 6,50 Euro pro Quadratmeter) und zwei weitere Gebäude mit 66 preisfreien Wohnungen sind geplant. Im Frühjahr 2025 sollen sie fertig sein.
Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen haben eine Fläche von 45 bis 85 Quadratmetern und sind alle barrierefrei mit bodengleichen Duschen, Balkonen in Schwalbennestform oder Terrasse ausgestattet. Autos verschwinden in einer gemeinschaftlich nutzbaren Tiefgarage.
Architekturbüro aus Hamburg hat überzeugt
Zuvor hatte es einen städtebaulichen Wettbewerb gegeben, den die Bremerhavener Wirtschaftsförderung BIS zusammen mit Gewoba, Stäwog, Procon und Wübben ausgelobt hatte. Der Entwurf des Hamburger Architekturbüros Spengler Wiescholek überzeugte.
„Der Bau von Mietwohnungen auf dem historischen Kistner-Gelände ist auch für uns etwas Besonderes“, sagt Jaroslav Gerbatowski, der aus Bremerhaven stammt.
Den Spatenstich feierten Gewoba-Vorstandsmitglied Dr. Christian Jäger und die Gerbatowskis zusammen mit Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) und vielen Partnerfirmen sowie mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung am Donnerstag. Man habe lange gebraucht, um diese positive Entwicklung hinzubekommen, sagte Grantz.
Zunächst wurde um den Erhalt der historischen Bausubstanz gekämpft - eine Halle und der markante Schornstein bleiben erhalten. Nach der Kajen-Sanierung und dem Bau des angrenzenden Supermarktes passierte erst einmal nichts. Die städtische Wohnungsgesellschaft Stäwog musste wegen der Preisentwicklung vom Bauprojekt Abstand nehmen. Die Stadt musste einen neuen Bauherren finden - und wurde in Schiffdorf fündig.
Später soll auch noch ein Hostel gebaut werden
In einem zweiten Schritt, so sagte Grantz, wolle dann auch das Bremerhavener Bauunternehmen Wübben das geplante Hostel verwirklichen.
Architektin Ingrid Spengler erklärte, dass man die Barrierefreiheit nicht nur durch Aufzüge, sondern auch durch Laubengänge erreiche, die die Architektur seit einiger Zeit wiederentdeckt habe.

So sollen die Häuser einmal aussehen. Foto: Hartmann