Bremerhaven

Ein Dankeschön vom Bundespräsidenten: Bremerhavener fährt zum Neujahrsempfang

Die Anordnung zur festlichen Kleiderordnung umfasst acht Seiten. Schließlich geht es förmlich zu, wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Neujahrsempfang lädt. Auch ein Bremerhavener hat sich dafür bereits seinen dunklen Anzug zurechtgelegt.

Mann vor Häuserzeile

Der Bundespräsident hat rund 50 Bürger aus ganz Deutschland nach Berlin zum Neujahrsempfang eingeladen. Aus Bremerhaven hat sich auch schon jemand den dunklen Anzug zurechtgelegt, den die Kleiderordnung im Schloss Bellevue verlangt. Foto: Regina Konradi

Am 9. Januar lädt der Bundespräsident zum Neujahrsempfang ins Schloss Bellevue ein. Rund 50 Bürger aus ganz Deutschland hat er nach Berlin gebeten, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Aus Bremerhaven ist Heiko Janßen dabei, wenn Steinmeier sein Dankeschön ausspricht.

Auswahl durch Bundespräsidialamt

Er wurde vom Bundespräsidialamt ausgewählt. Allerdings kamen die Vorschläge aus den Bundesländern. Zuvor hatten die Bremerhavener Dezernenten sich Gedanken darüber gemacht, wer aus der Seestadt auf diese Weise ausgezeichnet werden sollte. Gemeinsam mit den Vorschlägen aus der Stadt Bremen standen schließlich zehn Namen aus dem Land Bremen auf der Liste für das Präsidialamt.

Neben Janßen haben am Ende zwei weitere Männer aus der Stadt Bremen eine Einladung bekommen. Die Frauen kamen etwas zu kurz, hieß es im Bremer Rathaus. Aber alle, die nicht ausgewählt worden sind, können sich auf den Sommer freuen. Sie gehören automatisch zum Kreis derer, die beim Bürgerfest mit dem Präsidenten feiern können.

Kampf ums Phillipsfield

Für Janßen ist es eine Auszeichnung seiner ehrenamtlichen Arbeit in Lehe, „aber es war immer auch Teamwork“, betont er. Jahrelang wirkte er bei der Stadtteilkonferenz Lehe mit. Er ist stolz darauf, hier gegen die Bebauung des Phillipsfields mit einem Supermarkt gekämpft zu haben. Den Widerstand gegen die Schließungen des Lehe-Treffs und des Seniorentreffs Kogge hatten er und seine Mitstreiter sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben.

2009 war Janßen dann dabei, als die Eigentümerstandortgemeinschaft (ESG) Lehe mit 11 Mitgliedern gegründet wurde. Von den bundesweit 15 Projekten dieser Art haben nicht viele überlebt. In Lehe lief es besser. Hier ist die Interessenvertretung engagierter Eigentümer inzwischen auf 60 Mitglieder angewachsen. Viele Jahre war Janßen Vorsitzender der Gemeinschaft, die viele Ideen zur Aufwertung des Stadtteils geliefert hat und gegen Leerstand und Verwahrlosung kämpft.

Handschlag des Präsidenten

Am Dienstag, 9. Januar, bekommt er dafür den Handschlag des Bundespräsidenten. Janßen macht sich bereits am Sonntag auf den Weg nach Berlin wegen drohender Bahnstreiks. In alphabetischer Reihenfolge wird Steinmeier seine Gäste beim Empfang einzeln begrüßen. Danach gibt es ein gemeinsames Essen. Da dürfen dann auch wieder Fotos mit dem Handy gemacht werden, die zuvor beim Empfang untersagt sind. Hier sorgen die Profi-Fotografen für die Erinnerungsbilder.

Das Präsidialamt kommt für alles auf. Sowohl die Anreise als auch die Hotelübernachtung gehen auf Kosten des Hauses.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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