Die Deutsche Bahn schließt das Reisezentrum. Sie setzt auf den digitalen Verkauf übers Internet, heißt es in einer Stellungnahme des Verkehrsressorts. Womöglich lohnt es sich für die Bahn nicht mehr, das Reisezentrum zu betreiben, wenn sie hier nur noch Fernverkehrstickets verkaufen kann.
Die radikale Abkehr von persönlicher Beratung und Verkauf bedauert das Verkehrsressort. Es hatte deshalb bei der Ausschreibung des Regionalverkehrs den Betreiber verpflichtet, dass die Bahnkunden nicht nur von Automaten bedient werden, sondern auch von Bahnmitarbeitern. Und zwar auch, wenn es um Tickets für den Fernverkehr geht. Die Nordwestbahn muss diesen Vertragspunkt nun erfüllen und wird zwei Schalter im Bereich des Zeitschriftenhandels der Firma Valora einrichten.
Das nennt sich Shop-in-Shop-Lösung. Die Nordwestbahn schult das Valora-Personal in den Tarifen und Verbindungen. „Wir haben darin bereits jahrzehntelange Erfahrung“, sagte Nordwestbahn-Sprecher Steffen Högemann. Er geht davon aus, dass die Beschäftigten die Aufgaben bewältigen können, auch wenn es um etwas komplizierte Fernverbindungen geht.
Dass jemand, der Bücher und Zeitschriften verkauft, auch mit Tickets handeln kann, will Astrid Milch (CDU) nicht bezweifeln. Ob diese Mitarbeiter aber auch bei längeren Reisen, alternative Routen oder Rückbuchungen bei Ausfällen beraten können, bezweifelt sie. Besonders ältere Bürger, die nicht im Internet buchen wollen, seien mit der neuen Entwicklung sehr unzufrieden, berichtete sie am Donnerstag in der Verkehrsdeputation des Landes. Außerdem sei der Shop doch relativ klein. „Zufrieden bin ich damit nicht“, sagte sie.
Christoph Lankowsky, der im Ressort für den Schienenverkehr zuständig ist, sprach von einer „schwierigen Situation“. Er verhandele derzeit noch mit der Nordwestbahn, ob nicht eine Person hauptamtlich einen Schalter betreuen kann und eine zweite Kraft bei Bedarf dann dazukommen kann.
Er kündigte zudem an, dass das Ressort die Qualität überprüfen werde: Bekommen die Kunden vernünftige Auskünfte? Bleiben die Wartezeiten an den Schaltern im Rahmen? „Wir werden das beobachten und auch einschreiten, wenn es sein muss“, sagte er. Bisherige Erfahrungen in Bremen-Vegesack mit einer Shop-in-Shop-Lösung seien eher positiv.
Alternativen hat das Verkehrsressort ohnehin nicht mehr. Eine Kooperation mit der städtischen „Bremerhaven Bus“ hätte sich nicht als tragfähig erwiesen. Der Zug ist also abgefahren.
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