Bremerhaven

Das sind die Wasserstoff-Hotspots in Bremerhaven

Bremerhaven will für Wasserstoff-Unternehmen attraktiv werden: Bei der Eröffnung der Wasserstoffwoche konnten Bürger bei einer Fahrradtour die Wasserstoff-Hotspots der Stadt kennenlernen. Kann ein Backofen mit Wasserstoff betrieben werden?

Bürger starten zur Fahrradtour zu den Wasserstoff-Hotspots Bremerhavens, unter anderem zu den Wasserstoffbussen

Mit dem Fahrrad zu den Wasserstoff-Hotspots der Stadt: Auch die Wasserstoffbusse von Bremerhaven-Bus konnten Bürger erkunden. Foto: Ralf Masorat

Eine 20 Kilometer lange Fahrradtour entlang der Wasserstoff-Hotspots in Bremerhaven: Bürger konnten am Sonnabend per Rad erleben, wie sich die Seestadt zum Kompetenzzentrum und zur Testregion für Wasserstoff entwickelt. Saskia Greiner von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS fiel es schwer, einen Höhepunkt herauszugreifen: „Das sind alles Highlights. Wir haben zum Beispiel mit Kraeft und Hydac tolle Firmen dabei, die sich in der Richtung stark weiterentwickeln.“ Außerdem standen bei der Fahrradtour von BIS, dem Verein H2BX und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club der Wasserstoff-Container an der Hochschule, das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES, das Wasserstoff-Testfeld am alten Flugplatz Luneort und die Wasserstoffbusse plus Tankstelle von Bremerhaven Bus auf dem Programm.

Wasserstofftechnologie soll neue Arbeitsplätze bringen

Bei der Eröffnung der Wasserstoffwoche im Timeport war Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren für Oberbürgermeister Melf Grantz (beide SPD) eingesprungen, der sich wegen der laufenden Koalitionsverhandlungen entschuldigen ließ. „Wir wollen in Bremerhaven Antworten liefern, wie wir dem Klimawandel begegnen können“, sagte von Haaren. „Das Thema Wasserstoff spielt dabei als alternative Antriebstechnologie eine entscheidende Rolle. Wir sind Klimastadt, Zentrum der Offshore-Windenergie und haben als Standort der Wissenschaft ideale Voraussetzungen zur Anwendung der Wasserstofftechnologie und zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Bremerhaven.“

Noch in diesem Jahr werde die erste öffentliche Wasserstofftankstelle mit grünem Wasserstoff an der Hexenbrücke in Betrieb genommen. Darüber hinaus würden derzeit öffentlich geförderte Forschungs- und Investitionsprojekte rund um das Thema Wasserstoff mit einer Gesamtsumme von 50 Millionen Euro umgesetzt. „Wir sind dabei, die Empfehlungen der Enquête-Kommission zur Nutzung von Wasserstoff in Bremerhaven zu realisieren“, betonte von Haaren. „Dazu gehören die Testregionen für mobile Wasserstoffanwendungen. Mit der Umsetzung von Wasserstoffprojekten werden Arbeitsplätze geschaffen und gehalten.“

Backofen wird auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet

Aktuell würden Gabelstapler in unterschiedlichsten Betrieben unter realen Bedingungen getestet, ein Industriebackofen sei für die Bäckereien auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet worden.

Annette und Karl-Heinz Isensee aus Langen fuhren mit. „Wasserstoff ist eine der Technologien, die uns in der Zukunft weiterbringt“, sagte Annette Isensee. „Ich möchte gerne wissen, wie das alles funktioniert und zusammenhängt.“ Ihren Mann interessierte vor allem die Entstehung des Wasserstoffes und die Technologie in den Fahrzeugen. Das Ehepaar wurde nicht enttäuscht: Es sei interessant gewesen zu erleben, wie der Antrieb und die Tankanlage der Wasserstoffbusse funktionierten. „Wir haben sehr viel Einblick in die Materie Wasserstoff bekommen“, sagten sie im Anschluss.

Die Tour wurde von ADFC-Mitgliedern wie Hans Joachim Schmeck-Lindenau und Knut Müller begleitet. „Vom Wasserstoff-Testfeld am Flugplatz Luneort war letztes Jahr noch nichts zu sehen“, sagte Müller. Das sei jetzt zwar anders, dennoch: „Es könnte in Sachen Wasserstoff noch schneller gehen. Es dauert schon wieder zu lange, wie bei der Windkraft. Ich befürchte, dass es wieder nach hinten los geht, wenn es in diesem Tempo weitergeht.“ Noch bis zum 18. Juni dreht sich in Bremerhaven alles rund um Wasserstoff.

Annette und Karl-Heinz Isensee aus Langen

Annette und Karl-Heinz Isensee aus Langen waren begeistert von den Wasserstoff-Hotspots, die sie mit dem Fahrrad erkunden konnten. Foto: Ralf Masorat

Denise von der Ahé

Reporterin

Redakteurin/Korrespondentin im Bremer Büro der NORDSEE-ZEITUNG. Kam nach Stationen bei der Saarbrücker Zeitung und der Braunschweiger Zeitung immer weiter Richtung Norden. Sie berichtet aus Bremen über alles, was dort entschieden wird und für Bremerhaven spannend und wichtig ist.

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