Bremerhavens Fußgängerzone ist am Wochenende belebt wie schon lange nicht mehr. Bummeln, Eis essen, an einem der rund 30 Stände gucken, was es gibt, mal dem Seilmacher zusehen - die Besucher nutzen bereits am Sonnabend den Bürgerbummel als entspanntes Freizeitvergnügen.

Das gute Wetter hilft: So belebt wie schon lange nicht mehr ist am Sonntag die Fußgängerzone. Foto: Scheschonka
Offen, wie viele Einzelhändler sich Sonntag beteiligen
Am verkaufsoffenen Sonntag geht es genauso weiter. Bereits kurz nach 12 Uhr ist vor der Großen Kirche kaum ein Sitzplatz frei. Der Shanty-Chor Dorum singt „Seemanns Braut ist die See“, während die Besucher Kaffee trinken oder einfach die Sonne genießen.
Dabei ist das Angebot - im Vergleich zu den Bürgerbummeln vergangener Jahrzehnte - überschaubar. Die meisten Stände bieten Essen und Getränke an. Das Hauptprogramm spielt sich rund um die Große Kirche ab. Nur die so genannten Walking Acts präsentieren Neues, wie Bastian in der rollenden Blumenkugel. Der Pantomime als Gärtner bezaubert nicht nur die Kleinen. „Für die Kinder ist es ganz schön hier“, finden Mario und Claudia Hollmann, die mit ihren beiden Kindern aus Würzburg zum Familienbesuch in Bremerhaven sind.
Doch bis zum Herrenmodeladen von Claus von der Heide reicht das Angebot schon nicht mehr. „Aber wir beteiligen uns immer, um die Innenstadt zu stärken“, sagt von der Heide. Wenn in der Fußgängerzone Programm geboten werde, lohne sich auch die Sonntagsöffnung für den Einzelhandel.
Wie viele Händler überhaupt am verkaufsoffenen Sonntag teilnehmen, wusste vorab keiner. Auch Katharina Zickler von der Erlebnis Bremerhaven nicht. Zum ersten Mal organisierte die städtische Tourismus- und Veranstaltungsgesellschaft den Bürgerbummel. Nach der Auflösung des Vereins City Skipper ist sie eingesprungen.

Für die Kinder gibt es an einem Stand Luftballon-Figuren. Foto: Scheschonka
Erst vergangenes Jahr wieder neu belebt worden
Der Bürgerbummel war erst vergangenes Jahr - besonders auf Wunsch der Einzelhändler - neu belebt worden. Die Traditionsveranstaltung war 2016 zugunsten der maritimen Sommerveranstaltungen aufgegeben worden. Nun soll sie nach der Pandemie helfen, die Innenstadt zu stärken. „Der Bürgerbummel muss sich jetzt wieder etablieren“, sagt Katharina Zickler. Vor allem bei den Einzelhändlern, findet Joachim Haack, der frühere Vorsitzende der City Skipper. Es machen zwar doch viele mit, aber nur die Türen zu öffnen, reiche nicht, so Haack. Künftig sollten auch die Händler ein kleines Programm bieten. Die Besucher würde es freuen.

Beim Bürgerbummel kann auch altes Handwerk bestaunt werden. Reepschläger Jens Martens hat seinen Spaß am Seil. Foto: Scheschonka

Mit einem verkaufsoffenen Sonntag geht der Bürgerbummel in die zweite Runde am Wochenende. Claus von der Heide hat auch geöffnet. Foto: Scheschonka