In vielen deutschen Städten sitzen die Politiker über den Haushaltszahlen und fragen sich: Ist das Kultur - und kann das weg? Berlin hat es vorgemacht. Dort wurde der große Rotstift angesetzt, bis der Aufschrei so laut wurde, dass man zumindest die Kettensäge wieder einpackte. Doch das Grundproblem bleibt: Kultur gilt gerne mal als verzichtbarer Luxus, als hübsches Accessoire für gute Zeiten. Blöd nur, dass Kultur in Wahrheit die Basis einer funktionierenden Gesellschaft ist. Aber gut, wer braucht schon Identität, Reflexion und Inspiration? Oder einfach mal gute Unterhaltung?
Da ist es doch schön zu hören, dass dies in Bremerhaven offensichtlich anders ist. Beim Dankes-Konzert des Philharmonischen Orchesters am Sonntag war auch Kulturstadtrat Hauke Hilz zu Gast. Er sprach davon, dass zurzeit die Haushausberatungen laufen. Dass die Stadt vor großen Problemen steht, erwähnte er auch. Aber das weiß eh jeder. Aber er werde dafür kämpfen, dass die schwierige Haushaltslage nicht zulasten der Kultur geht, versprach Hilz. Die etwa 25 Millionen Euro jedes Jahr für die Kultur eigneten sich bei einem fast 900-Millionen-Euro-Haushalt nicht als Sparschwein. Immerhin gehört Hilz der FDP an. In Bremerhaven sitzt sie noch in der Koalition, die letztlich über den Haushalt bestimmt. Wir nehmen ihn beim Wort.