Bremerhaven

Bremerhavener Magistrat startet mit angezogener Handbremse

Nach dem Ende der Sommerferien startet auch die Politik wieder durch. Aber im entscheidenden Gremium wird das plötzlich mit angezogener Handbremse gemacht.

Porträt von Klaus Mündelein

Die Zahl der hauptamtlichen Dezernenten wurde um zwei Posten erhöht, und in den künftigen Magistratssitzungen werden mit sieben Vertretern mehr ehrenamtliche Dezernenten als zuvor am Tisch sitzen. So lautet die Planung der rot-schwarz-gelben Koalition. Allerdings wurde im krassen Gegensatz dazu die Arbeitszeit der Politchefs überraschenderweise halbiert. Zumindest was die Zeit in den Magistratssitzungen angeht. Gab es bislang eine Magistratssitzung pro Woche, so begnügt man sich jetzt nach einer Änderung der Geschäftsordnung damit, nur noch alle 14 Tage zusammenzusitzen. Was ist denn da los? Laut Magistrat sollen nun die Dezernenten frühzeitiger die Vorlagen der Kollegen zur Abstimmung mit ihren Ämter bekommen. Das soll Zeit sparen. Aber solche rein verwaltungstechnischen Erklärungen können natürlich die Spekulationen nicht stoppen. Können sich die Vertreter der Koalitionsparteien nach den ersten vier Jahren Zusammenarbeit womöglich nicht mehr sehen? Oder gibt es durch die Personalerhöhung bei den Dezernenten für den Einzelnen nicht mehr so viel zu tun? Oder will man den neuen Vertreter von „Bündnis Deutschland“ möglichst selten in einer Magistratssitzung sehen? Mal sehen, wann jemand fordert, dass nun auch die Bezüge der Dezernenten gekürzt werden müssen.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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