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Werder-Stürmer Füllkrug übt nach dem Länderspiel gegen die Ukraine Selbstkritik

Die deutsche Nationalmannschaft ist im Testspiel gegen die Ukraine nicht über ein 3:3 hinausgekommen. Niclas Füllkrug von Werder Bremen, Torschütze des 1:0, übt nach der Partie Selbstkritik und äußert sich auch zu seiner Auswechslung in der Pause.

Niclas Füllkrug (links) in Aktion.

Niclas Füllkrug (links) in Aktion. Foto: Brandt/dpa

Als er sich an die Minuten vor dem Anpfiff erinnerte, da grinste Niclas Füllkrug zufrieden. Schließlich war er mit seiner kleinen Tochter Emilia an der Hand in sein „Heimspiel“ mit der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine gestartet. Nach dem Einlaufen gab es noch weitere emotionale Höhepunkte für den Stürmer des SV Werder Bremen, aber nicht nur positive, wie der 30-Jährige nach dem eher enttäuschenden 3:3 (1:2) der DFB-Auswahl im Benefizspiel gestand. Vor allem seine frühe Auswechslung zur Pause sorgte für Gesprächsstoff.

Pfiffe nach Füllkrugs Auswechslung

„Ich kann keine Rücksicht darauf nehmen, dass er bei Werder Bremen spielt“, verteidigte Bundestrainer Hansi Flick seine Entscheidung, nach der ersten Hälfte Kai Havertz für Niclas Füllkrug aufs Feld zu schicken. Bei der entsprechenden Durchsage nach Wiederanpfiff gab es ordentlich Pfiffe der zahlreichen Bremer im mit 35.795 Zuschauern ausverkauften Weserstadion. Füllkrug weilte zu dem Zeitpunkt noch in der Kabine, schlurfte erst kurz darauf in Badelatschen zur Ersatzbank. Deswegen wollte er zu den Pfiffen nichts sagen, zur Auswechslung schon. „Natürlich habe ich Ehrgeiz. Es ist aber die Entscheidung des Trainers, und die habe ich zu akzeptieren. Es ist vollkommen okay. Er hat in Kai dann genau den richtigen Mann gebracht, wie ja zu sehen war“, meinte der Profi des SV Werder Bremen. Schließlich hatte Havertz in der Schlussphase das 2:3 erzielt und den Strafstoß zum 3:3 rausgeholt. Füllkrug sparte auch nicht mit Selbstkritik: „Wir haben grundsätzlich viel ordentlich gemacht, aber viele Spieler sind gerade nicht in Topform, das ist nun auch mal so nach einer langen Saison. Da zähle ich aktuell auch zu. Das war keine Topleistung von mir.“

Füllkrug vergibt früh eine Riesenchance

Was sich schon nach wenigen Sekunden andeutete. Nach einem verunglückten Rückpass stand der Angreifer des SV Werder Bremen völlig frei vor dem Ukrainer Tor, vergab aber diese hundertprozentige Chance. „Ich war einen kurzen Moment schockiert, dass ich diesen Ball zugespielt bekomme. Ich treffe meiner Meinung nach dann sogar die richtige Entscheidung, die kurze Ecke zu wählen, verfehle aber das Tor einfach. Passiert - es muss wieder besser werden!“ Wenig später durfte Niclas Füllkrug dann aber doch jubeln und das Bremer Nebelhorn als Torsignal hören, blieb dabei aber überraschend allein. Denn die Kollegen hatten Marius Wolf als Torschützen ausgemacht, in der Szene aber übersehen, dass der Schuss des Dortmunders noch entscheidend vom Bremer abgefälscht worden war.

In fünf Spielen in Folge getroffen

„Ich wurde angeschossen, das sind die schönsten Stürmertore“, scherzte Füllkrug und freute sich gleich doppelt: Zum einen war es sein siebtes Tor im siebten Länderspiel, zum anderen hat er nun in fünf Spielen in Folge getroffen.

Damit hat Niclas Füllkrug einen Rekord eingestellt und könnte am Freitag gegen Polen dafür sorgen, dass er diese Bestmarke nicht mehr mit vier anderen Nationalspielern teilen muss. „Cool, das wusste ich gar nicht“, meinte der 30-Jährige, wollte sich dafür aber nicht feiern lassen: „Es gibt noch viel, an dem ich bei der Nationalmannschaft arbeiten möchte. Man merkt, dass es ein Unterschied zu Werder Bremen ist. Die Räume, Aufgaben und Mitspieler sind anders. Ohne Wertung. Es sind einfach Dinge, an die man sich anpassen muss. Auch wenn die Quote von sieben Toren nach sieben Spielen sehr danach aussieht, dass alles schon perfekt passt, gibt es immer noch Dinge, bei denen ich mich mit den Mitspielern besser abstimmen muss.“

Von den Fans im Weserstadion gepusht

Seinen Humor wird er dabei nie verlieren. Denn zu den Pfiffen der Zuschauer beim Stand von 1:3 ob der dürftigen Leistung der deutschen Nationalmannschaft meinte Niclas Füllkrug nur: „Das Bremer Publikum ist ja auch qualitativ hochwertigen Fußball gewohnt.“ Dieses Heimspiel wird der Stürmer des SV Werder Bremen jedenfalls nie vergessen. „Es war natürlich etwas Besonderes für mich, eine schöne Konstellation. Die Fans haben mich auch nochmal gepusht“, schwärmte er und dachte vor allem auch an das Einlaufen mit seiner Tochter: „Das war sehr schön und hat mir sehr viel bedeutet.“

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