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Schon wieder zum Arzt: Zverev hadert mit hartem Tennisjahr

Alexander Zverev kämpft schon wieder mit neuen Verletzungssorgen. Nach einem Schreckmoment in Shanghai kritisiert der Tennisstar die Terminfülle und die Turnierdirektoren.

Von Christian Hollmann, dpa
5. Oktober 2025
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Immer wieder Sorgen um die Gesundheit: Alexander Zverev laboriert an einer Zehenblessur.

Immer wieder Sorgen um die Gesundheit: Alexander Zverev laboriert an einer Zehenblessur.

Foto: Ng Han Guan

Mit einer Partie Minigolf im dunklen Shanghai suchte Alexander Zverev ein bisschen Ablenkung von seinem nächsten Verletzungsschreck. Schon für Sonntag hatte der immer wieder von gesundheitlichen Problemen geplagte deutsche Tennisstar den nächsten Arzttermin anberaumt. „Es scheint, als würde es einfach nicht aufhören. Es war ein hartes Jahr in körperlicher Hinsicht. Das letzte Mal, dass ich ein Turnier schmerzfrei gespielt habe, waren die Australian Open“, sagte der Hamburger zur Sorge um eine Zehenblessur nach dem Auftaktmatch in Shanghai.

Im letzten Aufschlagspiel bei seinem 6:4, 6:4-Zweitrundensieg gegen den Franzosen Valentin Royer verspürte Zverev plötzlich einen heftigen Schmerz an seinem rechten großen Zeh und humpelte zur Bank. Nach kurzer Beratung mit einem Physiotherapeuten konnte Zverev das Match zu Ende bringen. „Keine Ahnung, was da passiert ist, wir müssen es untersuchen. Es ist nichts mit dem Knochen, hat mir der Physio gesagt“, ließ der 28-Jährige wissen.

Rückenprobleme bremsen Zverev

Zverev vermutete eine Kapselverletzung und könnte so mit einem Handicap in sein Drittrunden-Spiel gegen Arthur Rinderknech gehen. In Wimbledon war er gegen den Franzosen sensationell in der ersten Runde gescheitert. Seit dem Einzug ins Australian-Open-Finale in Melbourne im Januar und der klaren Niederlage gegen Jannik Sinner musste Zverev reihenweise Enttäuschungen und körperliche Rückschläge verkraften. 

„Keine Ahnung, ob ich dieses Jahr noch irgendwann mal wirklich gesund bin. Es ist echt ein Kampf“, sagte der Weltranglisten-Dritte nach dem mühsamen Erfolg gegen Nobody Royer. Seit Monaten kämpft Zverev mit Rückenproblemen, auch zuletzt bei seinem Viertelfinal-Aus in Peking hatten sie ihm das Leben schwer gemacht. „Es ist schwierig, das unter Kontrolle zu halten. Ich gebe mein Bestes“, sagte Zverev vor seinem Auftaktmatch in Shanghai.

Zverev klagt über Terminfülle

Vor allem beim Aufschlag und bei Rotationsbewegungen fühlt er sich eingeschränkt. Seit seinem frühen Aus bei den US Open hatte er kaum trainiert, um sich Spritzen in den Rücken geben zu lassen und sich zu schonen. Allerdings spielte Zverev trotz der Beschwerden beim Laver Cup, einer Show-Veranstaltung mit dem Duell zwischen Top-Profis aus Europa und den USA.

Daher wirkte es etwas seltsam, dass Zverev in Shanghai erneut die Terminfülle beklagte. „Unser Zeitplan, unser Terminkalender ist einfach zu voll, das ist ein Problem“, sagte der Olympiasieger von Tokio 2021. Mitte Oktober will er auch beim „Six Kings Slam“, einem Showturnier in Saudi-Arabien, an den Start gehen.

Kritik an Turnier-Veranstaltern

Dort trifft er auch wieder auf die beiden aktuellen Branchenführer Jannik Sinner und Carlos Alcaraz. Im Giganten-Duell der beiden sieht Zverev die Ursache für die anscheinend immer geringeren Unterschiede zwischen den Belägen der Tennisplätze. „Ich weiß, dass die Turnier-Direktoren das machen, weil sie offenbar wollen, dass Jannik und Carlos bei jedem Turnier gut abschneiden - und das ist es, was die beiden bevorzugen“, sagte der Deutsche. 

Vor einigen Jahren habe man nicht das gleiche Tennis auf Rasen, Sand oder Hartplatz spielen können, bemerkte Zverev. „Heute geht das. Ich bin kein Fan davon. Ich denke, Tennis braucht unterschiedliche Spielstile. Daran fehlt es derzeit“, erklärte er.

Alexander Zverev schafft es mit einiger Mühe in die nächste Runde von Shanghai.

Alexander Zverev schafft es mit einiger Mühe in die nächste Runde von Shanghai.

Foto: Mahesh Kumar A.

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