Fischtown Pinguins

Pinguins überholen Straubing vor dem Topspiel am Sonntag

Die Fischtown Pinguins werden ihrer Favoritenrolle gerecht. Bei den Augsburger Panthern feierten sie den neunten Auswärtssieg der Saison und sind in der Deutschen Eishockey-Liga auf Platz zwei geklettert. Doch der nächste Verletzte droht.

Pinguins-Spieler Lukas Kälble läuft Augsburgs Luca Tosto auf und davon. Die Bremerhavener wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.

Pinguins-Spieler Lukas Kälble läuft Augsburgs Luca Tosto auf und davon. Die Bremerhavener wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Foto: Imago/Goldberg

„Wir hatten etwas Startschwierigkeiten, haben dann aber mit der ersten Chance gleich das Tor gemacht. Die Chancenverwertung war einfach gut und wir haben in der neutralen Zone gut gestanden“, analysierte Trainer Thomas Popiesch nach dem 3:1-Erfolg in der Fuggerstadt. „Zudem hat Gudlevskis in den entscheidenden Situationen die Schüsse gehalten. Es war nicht einfach, aber von der Qualität der Chancen waren wir am Ende die bessere Mannschaft.“

Dabei standen die Vorzeichen vor dem Duell beim Vorletzten alles andere als gut. Nach der Verletzung von Markus Vikingstad musste Coach Popiesch die Angriffsreihen ordentlich durchmischen. Selbst der Karawanken-Express blieb davon nicht verschont, denn ihm gehen die Center aus.

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„Die Chancenverwertung war einfach gut und wir haben in der neutralen Zone gut gestanden.“

Thomas Popiesch

So rückte Colt Conrad an die Seite von Jan Urbas und Ziga Jeglic. Diese Formation funktionierte bereits gut, als Miha Verlic noch verletzt ausfiel. Dieser lief stattdessen mit den Flügelstürmern Ross Mauermann und Jake Virtanen auf. Dahinter gesellte sich Felix Scheel zu Dominik Uher sowie Alex Friesen und den vierten Angriff bildeten Nino Kinder, Christian Wejse und Marat Khaidarov.

Dafür kehrte in der Defensive Scharfschütze Phillip Bruggisser nach seiner Erkrankung zurück.

Eminger mit dem ersten Treffer seit 688 Tagen

Im Mittelpunkt stand zu Beginn jedoch ein anderer Verteidiger. Vladimir Eminger brachte die Bremerhavener in der 8. Minute mit seinem ersten Saisontreffer in Führung - und seinem ersten Treffer seit 688 Tagen. Davor hatte der 31-jährige Defensivspezialist zuletzt am 26. Januar 2022 bei einem Heimsieg gegen Schwenningen getroffen.

Vladimir Eminger – Spieler des Spiels

00:13 min

Ein weiterer Abwehrrecke hatte die größte Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, doch der Schuss von Nicolas Appendino landete an der Latte (18.). Zuvor hatten die Pinguins jedoch auch bei einem Pfostenschuss von Panther Matthew Puempel das Glück auf ihrer Seite (11.).

So standen die Pinguins nach dem ersten Drittel an der Tabellenspitze, denn Straubing und Berlin lagen in den Parallelspielen jeweils hinten.

Die Bremerhavener sorgten in ihrer Partie dafür, dass es so bleiben sollte. Mehr können sie als Verfolger nicht beeinflussen. Und Jake Virtanen stellte mit einem sehenswerten Solo auf 2:0 (27.).

Virtanen mit einem sehenswerten Treffer

Hinter dem eigenen Tor holte sich der Ex-NHL-Stürmer die Scheibe. Im Antritt nicht aufzuhalten, tanzte er einmal über die ganze Spielfläche und ließ alle Augsburger wie Slalomstangen stehen, ehe er mit einem satten Handgelenkschuss von 126 km/h in den Winkel vollendete. Da ließ 27-Jährige seine ganze Klasse aufblitzen. „Es hat sich gut angefühlt. Ich habe gesehen, dass sie relativ viel Platz gelassen haben und bin dann einfach mal durchgelaufen“, erklärte er seinen Glanzauftritt.

Kapitän Urbas erhöht auf 3:0

Nur 23 Sekunden nach Wiederbeginn im Schlussdrittel sorgte Kapitän Jan Urbas mit seinem 13. Saisontreffer zum 3:0 endgültig für die Vorentscheidung. Das veranlasste die Hausherren, volles Risiko zu gehen und 9:39 Minuten vor dem Ende in Überzahl zusätzlich noch den Torwart für einen sechsten Feldspieler zu ziehen. Zählbares brachte das allerdings nicht.

Kaum komplett, vermieste Luke Esposito Pinguins-Keeper Kristers Gudlevskis aber doch noch den zweiten Shutout und verkürzte auf 1:3 (53.). Mehr ließen die Bremerhavener jedoch nicht mehr zu.

Sonntag Topspiel gegen die Straubing Tigers

Dass es dennoch nicht zum erhofften Sprung an die Tabellenspitze reichte, lag an der Konkurrenz. Berlin drehte noch die Partie in Iserlohn und verteidigte mit einem 5:3 den ersten Rang. Am Sonntag (14 Uhr) kommt es daher in der Eisarena Bremerhaven zum Topspiel der Verfolger, wenn die Pinguins die Straubing Tigers empfangen. Die Niederbayern verloren am Freitagabend bei den Kölner Haien mit 0:3.

Ob Nicholas B. Jensen dann mitwirken kann, ist offen. Der Verteidiger verschwand 15 Minuten vor dem Ende nach einem Check gegen den Kopf direkt in der Kabine - eine Strafe gab es dafür nicht.

Augsburg Pinguins 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)

Tore: 0:1 (7:07) Eminger (Urbas, Jeglic), 0:2 (26:16) Virtanen (Verlic), 0:3 (40:23) Urbas (Eminger, Jeglic), 1:3 (52:30) Esposito (Rantakari, Southorn).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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