Fischtown Pinguins

Pinguins sichern sich drei Matchpucks für den Einzug ins Playoff-Halbfinale

Jan Urbas, wer auch sonst. Der Kapitän der Fischtown Pinguins sorgte am Freitag für pure Ekstase in der Eisarena. In der 65. Spielminute der Verlängerung schoss der Slowene die Bremerhavener zum 4:3-Erfolg nach Verlängerung und zur 3:0-Serienführung.

Großer Jubel bei den Fischtown Pinguins: Erneut setzen sie sich in der Verlängerung gegen Ingolstadt durch und führen in der Viertelfinalserie jetzt mit 3:0.

Großer Jubel bei den Fischtown Pinguins: Erneut setzen sie sich in der Verlängerung gegen Ingolstadt durch und führen in der Viertelfinalserie jetzt mit 3:0. Foto: Hartmann

xDamit haben die Pinguins nun drei Matchpucks, um den Traum vom erstmaligen Einzug ins Playoff-Halbfinale Wirklichkeit werden zu lassen. Schon am Sonntag kann dieser perfekt gemacht werden, wenn ab 15 Uhr in der Saturn-Arena in Ingolstadt Spiel vier des Viertefinales steigt.

Doch schon gestern Abend verwandelte sich die Eisarena nach dem Siegtreffer in ein Tollhaus. „Werdet zur Legende, siegen bis zum Ende, für den Meistertitel, REV“ hallte es nach dem Spiel von den Rängen.“ Die Fans blieben noch lange im und rund um das Stadion, um den Erfolg zu feiern.

Der letzte Sieg ist der schwerste

„Es ist ein tolles Gefühl, in der Verlängerung ein Tor zu schießen, aber am Ende ist es egal, wer trifft. Es zählt nur, dass wir das Spiel gewonnen und den dritten Sieg geholt haben“, erklärte der Siegtorschütze, der sofort in einer schwarzen Jubeltraube der Teamkollegen verschwunden war. „Es ist ein tolles Gefühl, dass wir jetzt so dastehen, wie wir dastehen - aber wir sind noch nicht am Ende. Und der letzte Sieg ist immer der schwerste.“

Jan Urbas – Spieler des Spiels

00:12 min

Denn damit geht es für die Ingolstädter um alles oder nichts. Das war bereits am Freitag zu spüren. Schon vor dem Duell war klar, dass die Donau-Panther aggressiv aus der Kabine kommen werden. Die Schanzer standen unter Druck, bei einer weiteren Niederlage nicht vorentscheidend in Rückstand zu geraten.

Und so kam es auch. Die Ingolstädter agierten mit einem sehr offensiven Forecheck und hatten in Überzahl auch die ersten Chancen der Partie, die beste Abwehr der Liga um Torwart Kristers Gudlevskis hielt jedoch stand.

Glücksschuss zur Gäste-Führung von Höfflin

Ansonsten neutralisierten sich beide Teams im ersten Abschnitt zumeist in der neutralen Zone. Immer nah dran am Mann, wurden die meisten Angriffe auf beiden Seiten im Keim erstickt - bis ein Glücksschuss von Mirko Höfflin nach einem eigentlich abgewehrten Schuss plötzlich zur 1:0-Gästeführung unhaltbar im Netz landete (17.).

Jan Urbas (li.) wurde das ganze Spiel über hart bewacht, trotzdem erzielte der Pinguins-Kapitän am Ende das Siegtor.

Jan Urbas (li.) wurde das ganze Spiel über hart bewacht, trotzdem erzielte der Pinguins-Kapitän am Ende das Siegtor. Foto: Hartmann

Kurz darauf ergab sich für die Pinguins jedoch die große Chance, direkt zum Ausgleich zu kommen. Die Ingolstädter handelten sich zwei Strafzeiten nacheinander ein.

So durften die Pinguins zu Beginn des zweiten Drittels 75 Sekunden in doppelter Überzahl agieren. Und mit dem sechsten Powerplay-Tor der Serie traf Alex Friesen zum 1:1 (22.).

Verlic trifft zum zwischenzeitlichen 2:1

Die Intensität und die Nickeligkeiten nahmen nun immer mehr zu - aber ebenso der Druck der Pinguins. Und sie belohnten sich. Durch einen Zuckerpass von Kapitän Jan Urbas stand Sturmpartner Miha Verlic plötzlich völlig frei vor dem Tor und versenkte den Puck eiskalt zum 2:1 (29.) - und die Stimmung in der Eisarena explodierte das erste Mal.

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„Wir haben heute über weite Strecken nicht so gut gespielt und haben trotzdem gewonnen. Das zeigt, dass die Mannschaft einen unglaublichen Glauben an die eigene Stärke hat.“

Thomas Popiesch, Pinguins-Trainer

Kurz darauf parierte Keeper Gudlevskis einen Penalty von Donau-Panther Daniel Pietta und hielt damit die verdiente Führung fest. Denn seit dem zweiten Treffer spielten fast nur noch die Bremerhavener. Einziges Manko: Sie ließen zu viele Topchancen aus.

Ross Mauermann schießt die Pinguins in die Verlängerung

Das sollte sich rächen: Statt die Führung auszubauen, stand es plötzlich 2:2 (40.). Eine Unterzahl überstanden die Pinguins bei einem Pfostentreffer von Leon Hüttl noch unbeschadet, doch dann schliefen sie einmal. Schon stand Charles Bertrand parat und netzte am langen Pfosten unbedrängt ein.

So blieb es bis in den Schlussabschnitt spannend, in dem Wojciech Stachowiak die Schanzer mit einem Traumtor wieder in Führung (44.) brachte. Die Pinguins rannten nun wieder an.

Zum zweiten Mal in Folge jubeln die Pinguins in der Verlängerung und gewinnen mit 4:3 in der Extrazeit.

Zum zweiten Mal in Folge jubeln die Pinguins in der Verlängerung und gewinnen mit 4:3 in der Extrazeit. Foto: Hartmann

Angepeitscht von den Fans, die die Unterstützung noch einmal verstärkten, drückten sie auf den Ausgleich - und wurden erneut belohnt. 6:21 vor dem Ende sorgte Ross Mauermann für den umjubelten Ausgleich.

Penalty nach Foul an Conrad nicht gegeben

Die Halle stand kopf und die Bremerhavener drückten weiter. Der Siegtreffer sollte in der regulären Spielzeit jedoch nicht mehr fallen. Zumal Colt Conrad nach einem Alleingang beim Abschluss per Haken behindert wurde. Einen fälligen Penalty verwehrten ihm die Schiedsrichter jedoch. Dieser hätte die Entscheidung bringen können. Damit ging es in die Verlängerung. Der Rest ist Geschichte.

Die Fans feierten noch lange nach dem Siegtor in der Halle und davor weiter.

Die Fans feierten noch lange nach dem Siegtor in der Halle und davor weiter. Foto: Hartmann

„Wir haben heute über weite Strecken nicht so gut gespielt und haben trotzdem gewonnen. Das zeigt, dass die Mannschaft einen unglaublichen Glauben an die eigene Stärke hat und in den entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen treffen kann und dann das Spiel gedreht hat. Das ist gerade in einer Playoff-Serie sehr wichtig“, erklärte Trainer Thomas Popiesch.

„Die Mannschaft ist schon sehr ausgeglichen und sehr kompakt. Aber gerade heute, an so einem Tag, war es natürlich extrem wichtig, dass in dem Moment so eine Aktion so ein Spiel entscheidet. Das tut dem Jan gut, der Mannschaft gut.“x

Pinguins - Ingolstadt 4:3 (0:1, 2:1, 1:1, 1:0) n. V.

Tore: 0:1 (16:34) Höfflin (Farrance, Stachowiak), 1:1 (21:03) Friesen (Jensen, Vikingstad/bei 5-3), 2:1 (21:03) Verlic (Urbas), 2:2 (39:17) Bertrand (Hüttl, Virta), 2:3 (43:09) Stachowiak (Friedrich, Hüttl), 3:3 (53:39) Mauermann (Conrad, Jensen), 4:3 (64:28) Urbas (Jensen, Jeglic)

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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