Fischtown Pinguins

Fischtown Pinguins setzen sich im DEL-Topspiel in Berlin durch

Die Fischtown Pinguins lassen sich nicht aus dem Konzept bringen. Nach einem Schockmoment am vergangenen Spieltag setzten sich die Bremerhavener am Sonntagnachmittag im Topspiel der Deutschen Eishockey-Liga bei den Eisbären Berlin mit 4:3 durch.

Mit Rückkehrer Alex Friesen (Mitte, weiß) haben die Fischtown Pinguins in Berlin den nächsten DEL-Sieg gefeiert.

Mit Rückkehrer Alex Friesen (Mitte, weiß) haben die Fischtown Pinguins in Berlin den nächsten DEL-Sieg gefeiert. Foto: IMAGO/Rauch

„Das war ein sehr gutes und solides Auswärtsspiel von uns. Wir haben schnell nach vorne gespielt, Chancen kreiert und gut verteidigt. Die Specialteams waren auch sehr gut“, lobte Trainer Alexander Sulzer.

Geholfen hat dabei auch die Rückkehr von Center Alex Friesen. Die Formationen liefen wieder in gewohnter Form auf, schon konnten die Bremerhavener mehr offensive Gefahr ausüben. „,Fries‘ ist eine große Stütze in unserer Mannschaft“, bekräftigt auch der Coach.

Auch ein früher Rückstand schockt die Pinguins nicht

Für die Pinguins war es nicht nur ein Spitzenspiel, sondern auch Partie Nummer eins nach dem Ammoniak-Alarm am Freitagabend in der Eisarena Bremerhaven, wo das erste Topspiel des Wochenendes gegen Ingolstadt vor dem Start des zweiten Abschnitts beim Stand von 0:2 abgebrochen werden musste. Steckte der Vorfall den Spielern noch in den Knochen? Nein. Zwar gerieten die Pinguins am Sonntag in Berlin bereits in der 6. Spielminute durch einen leicht abgefälschten Schuss von Korbinian Geibel mit 0:1 im Hintertreffen. Die Gäste ließen sich davon jedoch nicht schocken.

Kapitän Jan Urbas hatte nach Zuckerpass von Anders Grönlund den schnellen Ausgleich auf dem Schläger, scheitert jedoch allein vor Jake Hildebrand am Keeper des EHC (7.). Auch in Überzahl wollte der Ausgleich zunächst nicht gelingen, doch Markus Vikingstad nutzte dann in der 16. Minute nach schöner Vorarbeit von Fabian Herrmann und Dominik Uher die nächste Großchance zum 1:1 (16.).

Fabian Herrmann – Spieler des Spiels

00:09 min

Der Puck lief wieder deutlich flüssiger durch die Reihen, es war dann jedoch Torwart Maximilian Franzreb, der die Vorarbeit für die Bremerhavener Führung leistete. Der 28-Jährige machte die Scheibe schnell und bediente Nino Kinder. Der Stürmer lief auf und davon und vollendete in seiner Heimatstadt mit einem Schuss in den Winkel zum 2:1 (27.).

„Das war mein erstes Tor in Berlin. Es fühlt sich toll an vor der Familie und Freunden. Die drücken aber alle Bremerhaven die Daumen“, erklärte der Torschütze mit einem Strahlen auf dem Gesicht bei Magentasport. „Ich muss aber - glaube ich - Maxi einen ausgeben, das war ein schöner Pass.“

Kinder hat seine Bestmarke im Pinguins-Trikot geknackt

Es war sein sechster Treffer in dieser Saison und der neunte Scorerpunkt. Damit hat der 23-Jährige in seiner vierten Saison bei den Bremerhavenern nach nur 30 Partien seine persönliche Bestmarke im Pinguins-Trikot bereits übertroffen und sich stetig gesteigert.

Nach einem Check gegen den Kopf- und Nackenbereich von Max Görtz kassierte Berlins Verteidiger Markus Niemeläinen kurz darauf eine Spieldauerstrafe und die Bremerhavener durften fünf Minuten in Überzahl agieren. Diese Chance nutzten die Pinguins zum 3:1 durch Urbas (36.). Damit war die Partie endgültig gedreht. Die verbliebene Zeit konnte zwar nicht für einen weiteren Treffer genutzt werden, aber Görtz kehrte zurück aufs Eis.

„Das war mein erstes Tor in Berlin. Es fühlt sich toll an vor der Familie und Freunden. Die drücken aber alle Bremerhaven die Daumen.“

Nino Kinder über seinen Premierentreffer in seiner Heimatstadt

Im Schlussabschnitt drängten die Eisbären auf den Ausgleich. Als dann auch noch zwei Pinguins gleichzeitig auf die Strafbank mussten, wurde es für die Gäste eine Abwehrschlacht. Lange hielt das beste Unterzahl-Team der Liga dem Druck stand, 13 Sekunden vor Ablauf der Strafen netzte Liam Kirk dann aber doch zum 2:3 ein (49).

Diesen knappen Vorsprung versuchten die Pinguins nun über die Zeit zu bringen, gerieten kurz darauf aber erneut in Unterzahl. Dieses Mal überstanden die Bremerhavener diese Phase jedoch schadlos. Als Neuzugang Ludwig Byström 189 Sekunden vor dem Ende zum 4:2 traf, schien endgültig die Entscheidung gefallen zu sein.

Durch ein weiteres Unterzahlspiel wurde es aber noch einmal spannend. Bei gezogenem Torwart und nun zwei Feldspielern mehr auf dem Eis verkürzten die Eisbären durch Yannick Veilleux noch einmal auf 3:4 (59.). Mehr gelang aber nicht mehr.

Mannschaft trainiert ab Mittwoch in Bremen

Am kommenden Freitag (19.30 Uhr) würde es für die Pinguins eigentlich mit einem Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters weitergehen. Allerdings ist nach dem Ammoniak-Leck unklar, ob die Reparaturen in der Eisarena bis dahin abgeschlossen sind und die Partie wirklich stattfinden kann. „Die Jungs haben, wie bereits vorher geplant, zwei Tage frei. Wir haben jetzt einfach sehr viele Spiele in kurzer Zeit gehabt“, erklärt Sulzer. „Am Mittwoch und Donnerstag werden wir dann erst einmal in Bremen trainieren und gucken, was weiter passiert.“

Berlin - Pinguins 3:4 (1:1, 0:2, 1:1)

Tore: 1:0 (5:22) Geibel (Tiffels, Kirk), 1:1 (15:07) Vikingstad (Herrmann, Uher), 1:2 (26:51) Kinder (Franzreb, Wejse), 1:3 (35:48) Urbas (Verlic, Wejse /bei 5-4), 2:3 (48:34) Kirk (Pföderl, Wissmann/bei 5-3), 2:4 (56:51) Byström (Herrmann, Friesen), 3:4 (58:35) Veilleux (Pföderl, Wissmann/bei 6-4).

Berlin: Tor: Hildebrand (Stettmer): Abwehr: Wissmann, Müller - Mik, Niemeläinen - Galipeau, Geibel - Panocha; Angriff: Wiederer, Kirk, Tiffels - Pföderl, Boychuk, Ronning - Noebels, Byron, Hördler - Bergmann, Fontaine, Veilleux.

Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Grönlund, Rausch - Abt, Bruggisser - Byström, Eminger - Bettahar; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uher, Friesen, Herrmann - Schiemenz, Wejse, Kinder.

Strafminuten: Berlin: 29 Minuten - Pinguins: 10 Minuten.

Schiedsrichter: Andris Ansons, Aleksander Polaczek.

Zuschauer: 14.200 (ausverkauft).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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