Fischtown Pinguins

Der neue Colt entpuppt sich als Wunderwaffe: Pinguins feiern Sieg in Berlin

Er kam, sah und siegte. Gleich in seinem allerersten Spiel für die Fischtown Pinguins markierte Neuzugang Colt Conrad einen Doppelpack und avancierte am Sonntag zur Wunderwaffe beim ersten Drei-Punkte-Erfolg der Bremerhavener bei den Eisbären Berlin.

Pinguins-Neuzugang Colt Conrad (2. v. li.) wird nach seinem Doppelpack von den Teamkollegen gefeiert.

Pinguins-Neuzugang Colt Conrad (2. v. li.) wird nach seinem Doppelpack von den Teamkollegen gefeiert. Foto: Behrendt/imago images

Dabei holten die Bremerhavener einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel auf und feierten am Ende noch einen 4:2-Erfolg im 400. DEL-Spiel von Trainer Thomas Popiesch - und das in dessen Heimat.

„Wir haben uns hier häufig sehr schwergetan. Wir haben oft gut gespielt, aber nichts Zählbares mitgenommen. 2019 haben wir dann das erste Mal nach Verlängerung gewonnen und nun endlich die volle Punktzahl geholt. Man will natürlich immer mal so Serien brechen und das tut der Mannschaft auch gut“, erklärte der 58-Jährige. Der Erfolg ließ die Mannschaft zudem auf den dritten Tabellenplatz klettern.

Gastgeschenke gab es für ihn oder die Pinguins in einer hochklassigen Partie aber nicht. Vor der Partie wurde nur sein Assistent ausgezeichnet. Alexander Sulzer nahm auf dem Eis für den Vize-Weltmeistertitel als Co-Trainer mit der deutschen Nationalmannschaft einen Buddy Bär aus Porzellan für sich und den verletzten Torwart Maximilian Franzreb in Empfang. Danach war es mit Geschenken vorbei.

Neuzugang Conrad ab dem 2. Drittel im ersten Sturm

In der 7. Spielminute brachte Manuel Wiederer die Hausherren in Führung. Pinguins-Keeper Ilya Andryukhov, neben Conrad und Kapitän Jan Urbas bester Pinguins-Spieler, hatte zuvor stark einen Alleingang von Patrice Cormier gehalten, doch die Eisbären setzten nach und wurden belohnt. Im Powerplay erhöhte Blain Byron auf 2:0 (17.).

„Nachdem wir im ersten Drittel nicht ganz so gut gespielt haben, sind wir wieder zu einfachem Hockey zurückgekehrt und haben das richtige Level erreicht. Das schnelle Tor im zweiten Durchgang hat natürlich geholfen und dann hatten wir auch mehr Spielanteile“, so Popiesch.

Nur sechs Sekunden nach Wiederbeginn schlug bei seinem bärenstarken Debüt die große Stunde von Neuzugang Colt Conrad, der in den ersten Sturm zu Ziga Jeglic und Kapitän Jan Urbas rückte. Vom Bullypunkt weg zog der 26-jährige Kanadier zum Tor und ließ EHC-Keeper Jake Hildebrand mit einem satten Handgelenkschuss unter die Latte keine Chance (21.).

Jan Urbas – Spieler des Spiels

00:12 min

Es war der Auftakt einer Drangphase der Pinguins. Als Conrad dann noch eine Strafe herausholte, setzte Verteidiger Nicholas Jensen den Puck an alter Wirkungsstätte zunächst an den Pfosten, ehe ein weiterer Strahl des Dänen doch noch zum Ausgleich im Netz zappelte (28.)

Gegen Ende des zweiten Abschnitts hatten die Bremerhavener dann sogar die große Chance, das Spiel zu drehen, als sie erneut in Überzahl agierten. Doch die Eisbären blockten alle Schüsse weg.

So blieb es in einer hochklassigen Partie bis ins Schlussdrittel spannend, in dem erneut Conrad nach nur 23 Sekunden im Fokus stand. Per Abstauber erzielte der Stürmer gleich in seinem ersten DEL-Spiel mit dem 3:2 einen Doppelpack. Keine Frage, Neuzugang Colt war die Waffe des Spiels neben Urbas, der im fünften Spiel in Folge punktete.

Urbas sorgt für die Entscheidung

„Im Sport gibt es manchmal solche Geschichten. Er hat die Kleinigkeiten richtig gut gemacht und viel Energie auf das Eis gebracht - also genau das, was wir uns erhofft haben. Die zwei Tore sind dann noch die Krönung“, sagte Popiesch.

Die Berliner antworteten mit wütenden Angriffen, die Keeper Andryukhov spektakulär vereitelte und Hilfe von Verteidiger Phillip Bruggisser bekam, der beim zweiten Nachschuss auf der Linie rettete. Und das Duo sollte auch kurz vor Schluss noch einmal im Fokus stehen.

Doch auch die Pinguins hielten an ihrer offensiven Spielweise fest und steuerten ihren Teil zu einem packenden Duell bei. Für die Entscheidung sorgte Urbas 39 Sekunden vor dem Ende mit einem Schuss ins leere Tor zum 4:2. Der Kapitän ließ die Bremerhavener nach der Schlusssirene mit den rund 200 mitgereisten Fans feiern.

„Das ist ein besonderer Sieg für uns. Der erste Dreier, das ist schon speziell“, erklärte Ziga Jeglic bei „Magentasport“. Und fügte angesprochen auf Colt Conrad hinterher: „Es ist gut, ihn zu haben und ich freue mich für ihn für dieses Debüt. Ein erstes Spiel ist nie einfach, aber das war stark von ihm. Hoffentlich macht er so weiter.“

Eisbären Berlin - Pinguins 2:4 (2:0; 0:2; 0:2)

Tore: 1:0 (6:02) Wiederer (Heim, Wissmann), 2:0 (16:43) Byron (Noebels, Boychuk bei 5-4), 2:1 (20:06) Conrad (Jeglic bei 5-4), 2:2 (27:06) Jensen (Urbas, Jeglic bei 5-4), 2:3 (40:23) Conrad (Jeglic, Urbas), 2:4 (59:21) Urbas (Schuss ins leere Tor).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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