Die Bremerhavener holten bei der Premiere im neuen Prunkstück der Deutschen Eishockey-Liga, dem SAP Garden, einen 2:1-Erfolg nach Penaltyschießen und ließen sich im Anschluss vor der rot-weißen Wand im Hallenoval feiern. Der Matchwinner wurde dabei Neuzugang Cedric Schiemenz, der in seinem erst dritten Einsatz vor der Bremerhavener Wand zum Sieg traf.

Zur Freude der mitgereisten Fans, die somit auf der langen Rückfahrt im Sonderzug viel Zeit hatten, den Sieg zu feiern. Bereits 2023 bei der letzten Zugtour nach Mannheim hatten die Pinguins ihre Anhänger mit einem Erfolg auf die Heimreise geschickt.

Dickes Lob von Trainer Sulzer an die Pinguins-Fans

„Das war ein sehr gutes, hochintensives Eishockeyspiel. Wir hatten ein bisschen Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen, haben uns dann aber gut reingekämpft und am Ende verdient gewonnen“, erklärte Trainer Alexander Sulzer. „Und was die Fans da heute für eine Show abgerissen haben, war überwältigend. Die Leidenschaft und die Fan-Treue ist fast schon einzigartig.“

Vor dem Spiel gab es eine Ehrung für Maximilian Kastner. Mit seinem 514. DEL-Einsatz für den EHC Red Bull München zog der Stürmer gegen die Pinguins mit der Münchener Club-Legende Daryl Boyle gleich. Auf einen anderen wichtigen Spieler mussten die Gastgeber allerdings verzichten. Überraschend stand Torwart Mathias Niederberger (Unterkörper) nicht im Kader, stattdessen rückte der erst 20-jährige Simon Wolf zwischen die Torstangen.

Daraus konnten die Pinguins jedoch zunächst keinen Nutzen ziehen. Sie bekamen schlicht nicht genug Druck auf das gegnerische Gehäuse. Die Verteidiger räumten vor dem Kasten gut ab. Zudem waren die Roten Bullen zu Beginn die klar spielbestimmende Mannschaft und Torwart Maximilian Franzreb musste gegen Nico Krämmer (4.) und Taro Hirose (8.) in höchster Not retten.

Die Partie war zunächst aber vor allem geprägt von vielen intensiven Zweikämpfen in der neutralen Zone. Im zweiten Abschnitt schafften es die Pinguins dann, sich ein leichtes Chancenplus zu erspielen - und gingen in Führung. EHC-Keeper Wolf konnte einen Schuss von Ziga Jeglic nicht festhalten, Kapitän Jan Urbas reagierte am schnellsten und drückte den Puck zum 1:0 (34.) über die Linie.

Die Stimmung der rot-weißen Wand explodiert

Damit ließen die Bremerhavener die rot-weiße Wand im ausverkauften SAP Garden explodieren. Die mitgereisten Fans unterstützten die Mannschaft ohnehin lautstark und waren durchgehend gut zu hören.

Das Rezept für einen Erfolg war vor dem Schlussabschnitt somit klar: Den jungen Münchener Schlussmann im Tor mit Schüssen eindecken, auf Abpraller lauern und diese verwerten. Der 20-Jährige hinterließ zwar einen guten Eindruck, konnte die Pucks aber nicht immer festmachen.

Dazu sollten die Pinguins jedoch gar nicht kommen. Zunächst mussten sie zwei Unterzahl-Situationen entschärfen, die Münchener nahmen den Schwung jedoch mit. Das Abwehrbollwerk hielt dem Druck zwar zunächst stand, in der Offensive fanden die Bremerhavener ob des großen Drucks der Roten Bullen jedoch kaum noch statt.

Die Pinguins wurden viel zu passiv - und das sollte sich 361 Sekunden vor dem Ende rächen. Taro Hirose wurde vom eigenen Mann vor dem Tor abgeschossen, konnte den Puck dann aber gedankenschnell zum 1:1-Ausgleich ins Gehäuse schieben.

Neuzugang Schiemenz trifft im Penaltyschießen

Damit bekamen die Zuschauer noch einen Zuschlag geboten. Doch auch die Verlängerung brachte keinen Sieger, so dass die Partie ins Penaltyschießen ging. In diesem scheiterte Jeglic zunächst am Pfosten, ehe Neuzugang Cedric Schiemenz den Sack zu machte - und die Party der Fans begann.

„Ich bin einfach nur froh, dass der reingegangen ist“, erklärte der Siegtorschütze und schob hinterher: „Es hat sich angefühlt wie ein Heimspiel. Die Männer und Frauen, die auf den Rängen Randale machen, sind einfach unglaublich. Ich bin wirklich happy, dass ich hier spielen darf. Es macht Riesenspaß.“

.München - Pinguins 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:0, 0:1) n. P.

Tore: 0:1 (33:51) Urbas (Jeglic, Bruggisser), 1:1 (53:59) Hirose (Blum, Rieder), 1:2 (65:00) Schiemenz (Penalty).