Sport

Neue Serien bei den Elmloher Reitertagen 2023

Nur noch einen Monat, dann startet die 72. Auflage der Elmloher Reitertage vom 27. bis 30. Juli. Die Besucher im Pferdedorf im Cuxland dürfen sich wieder auf großartigen Sport freuen, denn es gibt in diesem Jahr einige Neuerungen.

Raphael Netz ist einer der besten deutschen U25-Reiter in Deutschland. In den vergangenen zwei Jahren war er in Elmlohe am Start.

Raphael Netz ist einer der besten deutschen U25-Reiter in Deutschland. In den vergangenen zwei Jahren war er in Elmlohe am Start. Foto: Arnd Hartmann

Zum dritten Mal in Folge wird der Nürnberger Burg-Pokal in Elmlohe Station machen. „Das ist eigentlich gar nicht mit Worten zu beschreiben. Der Nürnberger Burg-Pokal ist eine der wichtigsten Dressurserien. Wie Welt guckt darauf. Es ist einfach grandios, wieder eine Qualifikation erhalten zu haben, und es ist nicht selbstverständlich“, jubelte Dressur-Turnierchef Jan Schalk bereits bei dieser Verkündung. Doch dabei bleibt es nicht.

Erstmals wird auch „Derby Stars von Morgen“ im Cuxland vertreten sein. Das Ziel der Serie ist es, begabte U25- Nachwuchsreiter und talentierte junge Pferde im Alter von acht bis zwölf Jahren in der Dressur zu fördern und ihnen den Einstieg in den Grand Prix-Sport zu erleichtern.

Sieben Qualifikationsstationen

Entstanden ist sie 2022 aus den erfolgreichen Dressurserien Derby Dressage Cup und den Stars von Morgen und konnte in der Vergangenheit schon Top-Reiter wie Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl oder Dorothee Schneider ins Viereck locken.

Es gibt je sieben Qualifikationsstationen in Nord- und Süddeutschland. Es wird jeweils eine Einlauf- und eine Qualifikationsprüfung geritten. In der Einlaufprüfung eine Intermediaire II und alle Paare, die diese Prüfung mit mindestens 65 Prozent absolvieren, sind in der Qualifikationsprüfung - einer S9 - startberechtigt.

Beim jeweiligen Halbfinale dürfen die Reiter antreten, die in den Qualifikationsprüfungen der oben genannten Stationen mindestens 65 Prozent erhalten haben. Auch bei den Halbfinals - in Oldenburg und Ising - wird es eine Einlaufprüfung (Intermediaire II) sowie eine Hauptprüfung (S10) geben, aus der sich die besten acht Starter aus „Nord“ und „Süd“ für das bundesweite Finale beim Agravis Cup Münster 2024 qualifizieren.

Den Gesamtsieg bei der Premiere konnte sich Rudolf Widmann (RA München) mit seinem jetzt 11-jährigen Westfalen Revenant mit nach Hause ins heimische Bayern nehmen.

Erstmals wird ein FAB Amateur-Cup ausgerittem

Zudem wird es erstmals den FAB Amateur-Cup bei den Elmloher Reitertagen geben - bei einer Dressurprüfung Kl. S*. „Wir haben uns im letzten Jahr auf die Fahne geschrieben, dass wir noch mehr für die Amateure machen wollen“, sagt Jan Schalk. In dieser Prüfung dürfen keine Berufsreiter starten, sprich Reiter, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Der Förderkreis für Amateur- und Berufsreitsport (FAB) unterstützt Veranstalter, die FAB Prüfungen ausrichten, finanziell durch Zuschüsse zu den Preisgeldern. Außerdem stellt der FAB Ehrenpreise zur Verfügung.

Bei den Landes- und Bundesfinalprüfungen haben die besten Amateure zusätzlich die Chance, eine Qualifikation zu der Deutschen Amateur Meisterschaft und zum Deutschen Amateur Championat der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zu erreichen.

Erstes Speedderby wird mit Spannung erwartet

Nicht nur in der Dressur warten Neuerungen. Auch im Springparcours bekommen die Zuschauer neue Prüfungen zu sehen. Zudem kehrt das beliebte Zweikampfspringen am Freitagabend zurück. Erstmals zu sehen sein wird das Speedderby. Ein S-Springen, bei dem Fehler mit Zeitpunkten bestraft werden. „Das kann richtig spannend werden. Schnelles und qualitatives Reiten wird hier belohnt“, so Jan Schalk. In dieser Prüfung wird auch die legendäre Elmloher Mauer ihren Platz finden. Nicht so hoch wie im nicht mehr stattfindenden legendären Mächtigkeitsspringen, sondern einem normalen S-Parcours.

Beim Speedderby ist Tempo gefragt, wie hier bei Alexa Stais mit Bejerglunds Cuba.

Beim Speedderby ist Tempo gefragt, wie hier bei Alexa Stais mit Bejerglunds Cuba. Foto: Lothar Scheschonka

Schließlich wurde diese erst 2019 in Handarbeit ehrenamtlich wiederhergestellt. Dietrich Brünjes aus Alfstedt war der Retter in der Not, nachdem im Februar ein Feuer auf dem Gelände des Turnierplatzes ein Stück Elmloher Geschichte hatte in Flammen aufgehen lassen. Eine neue Mauer wäre nicht finanzierbar gewesen. Zimmermann Brünjes machte sich ran und stellte die 120 Einzelteile der Mauer her - beziehungsweise 80. Denn 40 davon hatte er bereits zum Renovieren bei sich zu Hause. Nur die Materialkosten in Höhe von 1.700 Euro musste das Kuratorium zahlen, seine rund 100 Arbeitsstunden waren ehrenamtlich. Daher wird die Mauer auch in der Zukunft in Ehren gehalten.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

0 Kommentare
Newsletter NEWSLETTER
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
nach Oben