Fußball

Krise statt Euphorie - Wagner steckt mit FCA im Abwärtstrend

Wagner und Augsburg verlieren sogar in Heidenheim. Sein Team zeigt die nächste schwache Leistung. Von der anfänglichen Euphorie ist wenig übrig. Der Neuling muss sich in der Krise beweisen.

Von Kristina Puck, dpa
28. September 2025
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Ein medizinischer Notfall in Heidenheim schockt auch Sandro Wagner.

Ein medizinischer Notfall in Heidenheim schockt auch Sandro Wagner.

Foto: Harry Langer

Die Analyse der Pleite gegen den bis dahin punktlosen Tabellenletzten fiel Sandro Wagner deutlich schwerer als sonst. Dass ein Zuschauer im Heidenheimer Fan-Bereich vom Zaun in den Innenraum stürzte, schwer verunglückte und per Hubschrauber aus dem Stadion transportiert wurde, war ein Schock. „Gänsehaut“ habe er bekommen, sagte der Augsburger Trainer. Aufs Sportliche umzuschalten - kurz nach dem 1:2 des FC Augsburg beim 1. FC Heidenheim fast unmöglich.

Wagner muss sich aber mit der Krise auseinandersetzen. Mit der nächsten Niederlage und dem erschreckend schwachen Auftritt ist der Trainer-Neuling der Fußball-Bundesliga mit seinem FCA noch tiefer in den Negativstrudel gerutscht. 

Schlotterbeck wird deutlich

Vier Schlappen nacheinander nach fünf Spieltagen - die Bilanz führt zu Fragen, wie sehr man sich um den FC Augsburg sorgen muss, statt zu einer Wagner-Euphorie. Der Druck nimmt vor der Aufgabe am Samstag gegen den VfL Wolfsburg zu. „Mit so einer Leistung wirst du auch die nächsten 30 Spiele keins gewinnen“, schimpfte Abwehrspieler Keven Schlotterbeck bei Sky. 

Eine größere Debatte um den 37 Jahre alten Wagner gibt es noch nicht. Er spüre das Vertrauen des Vereins, bekräftigte der frühere Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Aber darum geht es mir gar nicht. Ich habe einfach Bock, Fußballtrainer zu sein und Bock, Trainer vom FCA zu sein. Alles andere kommt dann hoffentlich in den nächsten Wochen in Punkten umgemünzt.“ 

Die enttäuschende Vorstellung seiner Mannschaft machte alles andere als Lust auf Fußball. Seine Elf habe sich wahrscheinlich zu viel vorgenommen und deswegen „teilweise gehemmt“ gewirkt, versuchte sich Wagner an einer Erklärung. „Mainz hat uns so ein bisschen einen Knacks gegeben“, räumte der frühere Stürmer ein. 

Im Angriff harmlos, in der Defensive anfällig - Sandro Wagner konnte mit seinen Augsburgern nicht zufrieden sein.

Im Angriff harmlos, in der Defensive anfällig - Sandro Wagner konnte mit seinen Augsburgern nicht zufrieden sein.

Foto: Harry Langer

Wagner zu „1000 Prozent“ von seinen Spielern überzeugt

Nach dem heftigen 1:4 gegen Mainz hatten die Augsburger beim zuvor punktlosen 1. FC Heidenheim auf die Trendwende gehofft. Mit den Grundtugenden und einfachem Fußball sollte Wagners Elf die Leichtigkeit wieder finden - und gewinnen. Doch dafür waren die Gäste in der Offensive viel zu harm- und ideenlos, in der Defensive zu fehleranfällig. Die Heidenheimer wirkten bissiger. 

Von einer Aufbruchstimmung kann angesichts des drittletzten Tabellenplatzes keine Rede sein. Zweifel an seinen Profis hat Wagner nicht. Generell sei er zu „1000 Prozent“ von seinen Spielern überzeugt. „Wir haben eine tolle Mannschaft.“

Abstiegskandidat Heidenheim deckte aber mit den Toren von Mikkel Kaufmann (47. Minute) und Sirlord Conteh (54.) die Schwächen deutlich auf und schaffte den ersten Saisonsieg. Der FCA verkürzte erst in der Nachspielzeit, als Phillip Tietz traf (90.+8). 

Schlotterbeck: Würde nie über Wagner „schimpfen“

Für Abwehrspieler Schlotterbeck kein Grund, am Trainer zu rütteln. „Wir brauchen hier über nichts zu diskutieren. Er gibt alles, probiert, uns bestmöglich einzustellen. Ich würde nie über ihn schimpfen“, so der 28-Jährige. 

Ob ihm angesichts des Auftritts nicht angst und bange werde? „Nein, wir brauchen den Kopf nicht in den Sand stecken“, meinte Schlotterbeck, nahm aber die Mannschaft in die Pflicht: „Es muss sich jeder hinterfragen, ob er alles reingeworfen hat.“

Keven Schlotterbeck ärgerte sich über die Pleite in Heidenheim.

Keven Schlotterbeck ärgerte sich über die Pleite in Heidenheim.

Foto: Harry Langer

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