Der Hamburger SV ist damit der große Gewinner des drittletzten Spieltagesund liegt als Dritter nur noch einen Punkt hinter dem 1. FC Heidenheim, der beim SC Paderborn mit 2:3 unterlag. Tabellenführer SV Darmstadt 98 verpasste den vorzeitigen Aufstieg durch ein 1:2 bei Hannover 96. „Wir waren in der ersten Halbzeit richtig gut auf dem Gaspedal. Wir wollten zeigen, dass hier nur eine Mannschaft gewinnt“, sagte Trainer Tim Walter nach dem Erfolg durch die Treffer von Robert Glatzel (5. Minute), Sonny Kittel (17./Foulelfmeter/45.+1), Miro Muheim (30.) und Filip Bilbija (81.).
Glatzel bringt den HSV
schon früh in Führung
Überragend beim HSV war Bakery Jatta. „Man merkt erst, wie wichtig er ist, wenn er fehlt“ - am Sonntagmittag war er dabei: Jatta zeigte nach vier Minuten, warum ihn Trainer Tim Walter so gerne lobt: Ein Doppelpass, ein Flankenlauf, ein Pass und ein Robert Glatzel, der richtig stand. 1:0 für die Hamburger, die ganz schnell das Momentum des Spiels für sich gestalteten. Für die 3.000 mitgereisten Hamburger Fans war das der erste Beleg, dass sich die Investition für die Reise in die Oberpfalz gelohnt hatte. Nach 17 Minuten waren sie sich sicher, denn nach einem Foul an Glatzel im Strafraum zeigte Schiedsrichter Alexander Sather nach Hinweis aus dem Kölner Keller auf den Punkt. Sonny Kittel verwandelte den Strafstoß ohne Schnörkel. Genauso spielten die Hamburger in diesen ersten 15 Minuten: Entschlossen, konzentriert und mit klarem Zug zum Tor. Drei Chancen, zwei Tore.
Als sich auch noch nach 25 Minuten die ersten Sonnenstrahlen im Jahn-Stadion zeigten, war der HSV tatsächlich fast auf der Sonnenseite, denn zur der Zeit führte Paderborn gegen Heidenheim. Damit war auch der direkte Aufstieg wieder greifbar. Das 0:0 am Vorabend zwischen St. Pauli und Düsseldorf hatte schon Sicherheit in Bezug auf die Relegation gegeben.
Doch der Nachmittag in der Oberpfalz gestaltete sich für die Hamburger noch besser: Ludovit Reis bediente nach 29 Minuten Miro Muheim, der zum 3:0 traf. In der 45. Minute setzte sich der wie entfesselt agierende Jatta gegen zwei Regenburger durch und passte zu Sonny Kittel, der das Spielgerät perfekt ins Tor drosch. „Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hamburg zurück“, bilanzierte der Doppeltorschütze.
Nach der Halbzeit und dem 1:4 durch Kaan Caliskaner (55.) war von Souveränität im Hamburger Spiel nicht mehr viel zu sehen, die Abwehr schwamm, doch vom Ergebnis her wurde es nicht mehr brenzlig. Der eingewechselte Filip Bilbija erzielte auf Zuspiel von Glatzel den 5:1-Endstand (81.).
Heidenheim und Darmstadt verlieren beide
Das perfekte Glück wurde wenig später aus Paderborn gemeldet: Die Gastgeber gewannen mit 3:2, der HSV liegt nur noch einen Punkt hinter Heidenheim zurück, vier sind es zu Tabellenführer Darmstadt, der im Endspurt auch ins Schlingern geraten ist und in Hannover mit 1:2 verlor. Heidenheim spielt noch gegen Sandhausen und muss nach Regensburg, der HSV gegen Fürth und in Sandhausen. Mit sechs Punkten Vorsprung auf Paderborn, St. Pauli und Düsseldorf ist der Relegationsplatz für den HSV nur noch theoretisch zu verspielen. Unter dem Strich sind die Hamburger wieder im Spiel um den direkten Bundesliga-Aufstieg.
Entsprechend gut gelaunt war Tim Walter nach dem Abpfiff: „Mit dem Vortrag war ich sehr zufrieden, der Sieg war nie gefährdet.“ Und danach die Standard-Erkenntnis des HSV-Trainers: „Wir sind am besten, wenn wir der HSV sind.“ (lb)