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Kommentar zur Entwicklung im deutschen Eishockey: Für mehr Gleichgewicht sorgen

Bei den großen Clubs sitzen Nationalspieler auf der Tribüne, andere suchen händeringend nach deutschen DEL-Spielern. Förderung ist wichtig, ein Gleichgewicht aber auch - meint Mareike Scheer, Sport-Redakteurin der NORDSEE-ZEITUNG.

Die Deutsche Eishockey-Liga will die Nationalmannschaft stärken. Ein guter Ansatz, doch längst läuft bei der Regelung nicht alles rund.

Die Deutsche Eishockey-Liga will die Nationalmannschaft stärken. Ein guter Ansatz, doch längst läuft bei der Regelung nicht alles rund. Foto: Karmann/dpa

Seit 2005 gab es in der Deutschen Eishockey-Liga nur fünf verschiedene Meister. Neunmal triumphierten die Eisbären Berlin, viermal der EHC Red Bull München und dreimal die Adler Mannheim. Dazu kamen zwei Überraschungen durch Hannover (2010) und Ingolstadt (2014). Es heißt zwar immer, dass Geld keine Tore schießt und Fleiß Talent schlagen kann, dennoch spricht die Statistik Bände.

Salary Cap sorgt für ausgeglichenere Liga

In der NHL wurde dagegen 2005/06 der Salary Cap eingeführt, also ein Maximalbetrag, den eine Mannschaft in einer Saison für ihre Spielergehälter aufwenden darf, um für eine ausgeglichenere Liga zu sorgen. Diese Regel verhindert, dass ein Team dank Investoren die besten Spieler mit Unsummen anlockt und so das Gleichgewicht der Liga stört.

DEL nimmt sich die NHL oft zum Vorbild

Zudem gibt es den sogenannten Draft, wo die Teams Rechte an verfügbaren Amateur- und Jugendspielern erwerben. Die Reihenfolge im Draft entspricht im Grunde der umgedrehten Abschlusstabelle einer Saison. Also hat das schlechteste Team die erste Wahl im Draft und das beste die letzte. An vielem, vor allem auch in der Regelauslegung, nimmt sich die DEL die NHL als Vorbild. Vielleicht wird es Zeit, auch an diesen Stellschrauben zu drehen.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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