Nachdem der gebürtige Hamburger Alexander Zverev in der ersten Runde gegen den Peruaner Juan Pablo Varillas schon unerwartet viele Probleme hatte und das Spiel erst nach über vier Stunden im fünften Satz gewann (4:6, 6:1, 5:7, 7:6, 6:4), erfüllten sich die deutsch Hoffnungen auf eine Leistungssteigerung in der zweiten Runde nicht. Zwar gewann der Deutsche den ersten Satz gegen den klaren Außenseiter und Weltranglisten-107. Michael Mmoh im Tiebreak, doch Zverev hatte das Spiel anschließend nicht im Griff. Der Amerikaner spielte befreit auf. Zverev gewann in den letzten drei Sätzen lediglich neun Spiele, konnte den Lauf des Lucky Losers nicht stoppen - und verlor am Ende mit 7:6, 4:6, 3:6, und 2:6. Besonders der zweite Aufschlag bereitete dem besten deutschen Tennisspieler erneut große Probleme. Satte zwölf Doppelfehler waren am Ende zu viel, um den US-Boy zu stoppen.
Comeback nach halbjähriger Verletzungspause
Wie Zverev in dieses Jahr reinkommen würde, war ohnehin ein großes Fragezeichen. Denn 2022 konnte der 25-Jährige nach den French Open Anfang Juni kein Spiel mehr bestreiten. Er verletzte sich in einem bis dahin großartigen Halbfinale gegen den späteren Sieger Rafael Nadal am Sprunggelenk. Bei der Sportschau gab Zverev vor den Australian Open an, dass sein Fuß zwar schmerzfrei sei, ihm zu alter Form aber noch Spielpraxis fehle.
Becker mit Zverevs Auftritt zufrieden
Der zweimalige Sieger des Turniers Boris Becker war trotz des frühen Aus mit Zverev zufrieden und sagte bei Eurosport: Zverev “hat sein Herz auf dem Platz gelassen. Jetzt liegt viel Arbeit vor ihm, aber es war ein guter Anfang.” Zverev selbst wollte dem frühen Aus auch keine zu große Bedeutung schenken und gab ebenfalls bei Eurosport an: "Ich hatte keine Erwartungen oder Ziele. Es war ein guter Test für mich." Mmoh hingegen war nach dem Sieg über den ehemaligen Weltranglisten-Dritten Zverev kaum noch zu halten: "Das Leben ist verrückt. Das ist der größte Erfolg meiner Karriere, ganz klar", so der 25-Jährige bei Eurosport. Jetzt geht es für Mmoh gegen seinen Landsmann J.J. Wolf, der den Argentinier Schwartzmann in drei Sätzen geschlagen hat.