Niedersachsen
Zoo: Getötetes Schimpansenbaby hatte kaum Überlebenschancen
Nach der Tötung eines Schimpansenbabys im Zoo am Meer in Bremerhaven wurde das Tier in der Pathologie untersucht. Das Ergebnis liegt nun vor. Tierschützer hatten die Einschläferung kritisiert.

Die Mutter des Jungtiers geht es laut Zoo inzwischen wieder besser. (Archivbild)
Foto: Mohssen Assanimoghaddam
Das wenige Tage nach seiner Geburt eingeschläferte Schimpansenbaby im Zoo am Meer in Bremerhaven hatte laut Obduktionsergebnis nur geringe Überlebenschancen. Bei dem Tier seien eine systemische bakterielle Infektion sowie Fruchtwasser in der Lunge festgestellt worden, teilte der Zoo mit. „Mit diesen Befunden wären die Überlebenschancen für das Jungtier generell schlecht gewesen, unabhängig von der Form der Aufzucht“, heißt es auf der Internetseite des Zoos.
Das Muttertier hatte nach der Geburt einen Kreislaufzusammenbruch erlitten, konnte jedoch von einem Tierarzt stabilisiert werden. Die Schimpansenmutter zeigte nach Angaben des Zoos kein Interesse an ihrem Nachwuchs. Es habe kein anderes Weibchen gegeben, das einen Milchfluss hatte, so der Zoo weiter. Auch sei ein Versuch gescheitert, dem Jungtier die Flasche zu geben. Es habe keinen Saug- oder Schluckreflex gezeigt.
Muttertier hat sich erholt
Ein Transport des Affenbabys sei aus gesundheitlichen Gründen schließlich nicht mehr möglich gewesen. Um weiteres Leid zu vermeiden, sei es eingeschläfert worden. Die Erkrankung könne auch erklären, warum es weder an der Mutter noch aus der Flasche getrunken habe.
Die Tierschutzorganisation Peta hatte die Tötung kritisiert. „Wir verstehen, dass diese Situation für viele Menschen schwer nachzuvollziehen ist“, schreibt der Zoo am Meer. „Aber in einer verantwortungsvollen Tierhaltung spielt nicht nur das Überleben an sich eine Rolle, sondern auch die Lebensqualität eines jeden Individuums.“ Die Mutter habe sich schnell erholt. Da sie das Jungtier nie angenommen habe, zeige sie auch keine Anzeichen von Trauer.