Rotenburg

Wer hat in der Region eine Zauneidechse gesehen? NABU wartet auf Meldungen

Im Zuge ihres Projektes „Rotenburger Sandhelden“ untersucht die Ökologische Nabu-Station Oste-Region (ÖNSOR) zurzeit das Vorkommen der europarechtlich geschützten Zauneidechse in den Landkreisen Rotenburg und Stade.

Ein Zauneidechsen-Paar: Die Flanken des Männchens zeigen die charakteristische Grünfärbung.

Ein Zauneidechsen-Paar: Die Flanken des Männchens zeigen die charakteristische Grünfärbung. Foto: Willi Mayer/Nabu

Ihre versteckte Lebensweise erschwert die Suche nach der bei uns äußerst seltenen Art. Bürger können durch die Meldung von Zufallsfunden einen wichtigen Beitrag zu ihrem Schutz und Erhalt leisten, teilt der NABU mit. Die Zauneidechse (Lacerta agilis) verfügt mit ihrer abwechslungsreichen Zeichnung und ihrer braunen Grundfarbe über eine perfekte, an ihren Lebensraum angepasste Tarnung. Nur schwer heben sie sich von der Umgebung ab und sind oft erst dann zu erkennen, wenn sie sich blitzartig aus dem Staub machen. Etwas auffälliger sind dagegen die Männchen zur Paarungszeit, deren Flanken zu dieser Jahreszeit leuchtend grün gefärbt sind. Von der etwas kleineren und grazileren Waldeidechse (Zootoca vivipara) unterscheidet sie sich vor allem durch eine in kleine Striche aufgelöste weiße Rückenlinie und dunkel umrandete, weißkernige Flecken an den Seiten. Die Waldeidechse hat dagegen eine dunkle Rückenlinie, die ebenfalls in Flecken aufgelöst sein kann.

Seltene Schönheit gesucht

In der Elbe-Weser Region ist die landesweit gefährdete Zauneidechse eine seltene Schönheit. Sie leidet zunehmend durch die Entwertung und den Verlust ihrer Lebensräume. Zauneidechsen besiedeln vegetationsfreie, sonnige Bereiche mit einem kleinräumigen Mosaik aus lockerem Boden und ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Stein- oder Holzhaufen, Gebüsche und Altgrashorste. Aufgrund des Verlustes ihrer ursprünglichen Lebensräume (Binnendünen und dynamische Flussauen), kommt die Art mittlerweile hauptsächlich in menschlich geprägten Sekundärlebensräumen vor. Man findet sie heute meist in Heidegebieten, auf Trockenrasen, Brache- und Abbauflächen, aber auch entlang von Eisenbahndämmen, in Gärten und auf Friedhöfen, so der NABU weiter.

Im Zuge des von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und dem Land Niedersachsen geförderten Projektes „Rotenburger Sandhelden“ sollen nicht nur die Daten über das Vorkommen der bedrohten Art in den beiden Landkreisen aktualisiert, sondern auch ihre Lebensräume gezielt erhalten und ökologisch aufgewertet werden. „Aktuelle Hinweise zur Verbreitung der Art sind äußerst wertvoll für die Umsetzung möglicher Schutzmaßnahmen. Daher bitten wir die Bevölkerung um Mithilfe,“ erklärt Julian Mattes, Stationsmitarbeiter der ÖNSOR.

Wem Vorkommen bekannt sind oder wer kürzlich eine Zauneidechse entdeckt hat, meldet die Sichtung unter Angabe des Datums und des exakten Fundorts (idealerweise mit Foto) an: Julian Mattes, E-Mail: j.mattes@oesoste-region.de, Tel. 0152/36196727.

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1 Kommentare
Marco klein 09.07.202315:23 Uhr

Ich habe in regensburg in meinem Garten eine zauneidechse habe auch ein Video

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