Butjadingen

Weltweit einmalig: Für Klootwerfer in Butjadingen geht’s bald rund

Ein überdachtes Trainingszentrum für Friesensportler wie in Stollhamm in der Gemeinde Butjadingen gibt es kein zweites Mal auf der Welt. Die im September 2020 eingeweihte Anlage soll nun erweitert werden. Das sind die Pläne der Klootschießer.

Raiba-Vorstand Peter Beck (Mitte) überreichte dem Vorsitzenden des Klootschießerkreises 1 Butjadingen, Siegfried Hodel (links), und seinem Stellvertreter Hartmut Albers einen Scheck über 2.500 Euro.

Raiba-Vorstand Peter Beck (Mitte) überreichte dem Vorsitzenden des Klootschießerkreises 1 Butjadingen, Siegfried Hodel (links), und seinem Stellvertreter Hartmut Albers einen Scheck über 2.500 Euro. Foto: Timmermann

Der Vorsitzende des Klootschießerkreises 1 Butjadingen, Siegfried Hodel, hofft, dass schon in wenigen Wochen mit der Erweiterung des weltweit einmaligen Klootschießer-Leistungszentrums in Stollhamm begonnen werden kann. Es soll eine überdachte Rundwurfbahn entstehen.

Das am 3. September 2020 auf dem Sportplatz in Stollhamm eingeweihte Leistungszentrum mit einer überdachten, 30 Meter langen, drei Meter breiten und zwischen 3,40 und fünf Meter hohen Anlaufhalle wird um einen gleich langen Anbau ergänzt. Das Pendant wird direkt an die vorhandene Halle angebaut. Der Rundwurf erfordert aber eine größere Hallenbreite von 4,50 Meter.

Für Frauen ist die Rundwurftechnik vorgeschrieben

Die Rundwurftechnik ähnelt dem Diskuswurf. In allen weiblichen Altersklassen im Friesischen Klootschießer-Verband (FKV) ist der Rundwurf die vorgeschriebene Wurftechnik. Junioren und Männer hingegen springen nach dem Anlauf über ein Sprungbrett und schleudern die Klootkugel mit dem sogenannten Klootschlag ins Feld.

Regennasse Herbst- und Wintermonate, die den Boden derart aufweichten, dass ein geregeltes Training monatelang nicht möglich war, veranlassten Siegfried Hodel zu den Überlegungen und Planungen für überdachte Anlaufbahnen. Da die neue Halle direkt an die vorhandene angebaut werden soll, wird in der „alten“ Halle auf der Westseite der Sichtbereich aus Plexiglas entfernt, die Brüstung bleibt stehen.

An einer Stelle wird ein direkter Durchgang zwischen beiden Hallen entstehen. Die abgebaute Plexiglaswand wird dann die Westseite der neuen Halle bilden.

Siegfried Hodel hofft auf erneute EU-Mittel

Die Kosten für den Anbau veranschlagt Siegfried Hodel mit 97.000 Euro; der erste Bau hatte 120.000 Euro gekostet. Allein knapp 68.000 Euro werden aus dem EU-Leader-Programm „Wesermarsch in Bewegung“ erwartet, das auch schon den größten Geldbetrag für die vorhandene Halle beigesteuert hatte. Bei einer Scheckübergabe durch Vorstand Peter Beck von der Raiffeisenbank Butjadingen-Abbehausen sagte Siegfried Hodel, dass er noch im März auf die Erteilung der Baugenehmigung durch den Landkreis hoffe, um dann umgehend die Arbeiten vergeben zu können.

Als angepeilten Fertigstellungstermin nennt der Kreisvorsitzende den 31. Juli. Siegfried Hodel möchte spätestens im Herbst die neue Anlage mit einem großen Fest einweihen und dazu Athletinnen und Athleten des Verbands Schleswig-Holsteinischer Boßler einladen. Sie sollen die Rundwurftechnik demonstrieren. „Ein Sprungbrett kennen die gar nicht“, sagt Siegfried Hodel. Auch für die Rundwurfbahn kann die im Friesensport einmalige elektronische Weitenmessung genutzt werden.

Leistungszentrum könnte noch besser genutzt werden

Mit dem Angebot, zusätzlich den Rundwurf witterungsunabhängig trainieren und in Wettkämpfen ausüben zu können, möchte Siegfried Hodel das Leistungszentrum in Stollhamm auch für andere Kreisverbände attraktiver machen. „Denn die Nutzung könnte besser sein“, sagt Hodel. Er hofft, dass bald auch die Ostfriesen die weite Anfahrt zum Training in Butjadingen nicht mehr scheuen.

„Denn die, die da waren, sind begeistert“, sagt der Kreisvorsitzende und verweist auf den FKV-Vorsitzenden Helfried Goetz aus Friedeburg. Der konnte es sich nicht verkneifen, bei einem Besuch in Stollhamm auf dem Sportplatz für einige Klootwürfe „unter Dach“ anzulaufen.

Lutz Timmermann

Freier Mitarbeiter

Lutz Timmermann ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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