Niedersachsen
Verdacht auf Blindgänger am Göttinger Schützenplatz
Am Göttinger Schützenplatz sind drei mutmaßliche Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Dabei handelt es sich um zwei Blindgänger und einen Teildetonierer, wie eine Sprecherin der Stadt Göttingen am Freitag mitteilte. Teildetonierer sind den Angaben zufolge Kampfmittel wie Granaten oder Bomben, die nur zum Teil explodiert sind. Es handele sich dabei erstmal nur um einen Verdacht, hieß es weiter. Genauere Sondierungen müssten den Fall im Detail klären.

Eine Warnleuchte steht an einem abgesperrten Bereich auf einer Straße.
Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild
Die Fläche am Schützenplatz sei gesperrt und zur Sicherheit vorerst mit Schiffscontainern abgesichert worden. Diese würden im Falle einer Explosion ausreichend Schutz bieten. Die direkt angrenzende Sparkassen-Arena bleibt demnach bis zu den Sommerferien normal geöffnet, alle Veranstaltungen sollen wie geplant stattfinden. Alle weiteren Untersuchen sind vorerst abends und nachts geplant, außerhalb der Öffnungszeiten der Arena.
Im Zuge der Sondierungen sollen mehrere Meter tiefe Bohrungen und Metallsonden klären, ob es sich wirklich um Kampfmittel handelt. Einfach ausgraben könne man die gefundenen Gegenstände nicht. „Wenn die Kampfmittel erstmal der Witterung ausgesetzt sind, können auch Blindgänger nicht mehr im Boden bleiben, sondern müssen sofort entfernt oder kontrolliert gesprengt werden“, teilte die Sprecherin mit. Die Untersuchungen sollen mehrere Wochen andauern.
In der Göttinger Weststadt haben sich durch Informationen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen seit 2020 insgesamt mehr als 80 Verdachtspunkte zu Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg ergeben. Die Stadt teilte mit, dass die Menschen im Quartier für mehrere Jahre immer wieder mit Sondierungen, Evakuierungen und - im Fall eines Bombenfunds - Entschärfungen oder Sprengungen zu tun haben würden.