Niedersachsen

Umfrage: Viele Industriebetriebe planen Stellenabbau

Jedes dritte Autounternehmen in Niedersachsen rechnet 2026 mit weniger Jobs. Die Metallbranche spricht von der längsten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik.

Von dpa
17. September 2025
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Der anhaltende Auftragsmangel trifft die Autobranche besonders hart. (Symbolbild)

Der anhaltende Auftragsmangel trifft die Autobranche besonders hart. (Symbolbild)

Foto: Julian Stratenschulte

Die Sorgen in Niedersachsens Metall- und Elektroindustrie nehmen weiter zu. Einer Konjunkturumfrage des Branchenverbands Niedersachsenmetall zufolge haben nur wenige Betriebe Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung – besonders in der Autoindustrie. 

38 Prozent der Automobilunternehmen planten daher, im kommenden Jahr Arbeitsplätze abzubauen, teilte Niedersachsenmetall mit. In der gesamten Metall- und Elektrobranche liege der Wert bei 28 Prozent. An der Befragung vom 25. August bis 9. September nahmen 520 Industrieunternehmen teil. 

„Der Personalabbau in der Industrie hält unvermindert an und wird sich im Winterhalbjahr beschleunigen“, warnte Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt. Niedersachsen drohe das hart zu treffen, da fast zwei von drei Jobs im verarbeitenden Gewerbe an der Autoindustrie hingen. 

Branche beklagt längste Wirtschaftskrise der Bundesrepublik

59 Prozent der Unternehmen in der Autoindustrie beklagten in der Umfrage einen Auftragsmangel. Im Juni hatte dieser Wert bei 47 Prozent gelegen. In der gesamten Branche verzeichneten 45 Prozent der Betriebe zu wenig Aufträge. 

Schmidt zufolge steht Deutschland mit dem neunten Rezessionsquartal in Folge in der längsten Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik. Er beklagte steigende Sozialversicherungsbeiträge, ausbleibende Reformen des Sozialstaats und nicht wettbewerbsfähige Energiepreise: „Wenn es dabei bleibt, müssen wir uns über Investitionen in Deutschland keine Gedanken mehr machen – die finden dann woanders statt“, sagte Schmidt.

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