Für Diskussionen sorgte in der jüngsten Ratssitzung im Schulforum der KGS vor allem die Präsentation des Plans zum Ausbau der Straße Weidedamm.
Maßnahmen gegen die bei Starkregen auftretenden großflächigen Überschwemmungen in dem Gebiet sind seit vielen Jahren Thema. Nun soll ein Kanalsystem errichtet und gleichzeitig die Straße verbreitert werden.
Straße soll breiter werden
Mit Errichtung des zentral gelegenen Kanals soll die Straße um einen Meter auf 5,50 Meter ausgeweitet und insgesamt instandgesetzt werden. Abgewogen werden müsste, ob und in welcher Breite ein Gehweg entstehen soll. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 sei ein Gehweg von 1,80 Meter Breite empfohlen, aber nicht zwingend vorgeschrieben. An verkehrsberuhigenden Maßnahmen sind bisher fünf Straßenverengungen geplant. Die voraussichtlichen Kosten für die Anlieger beziehungsweise Grundstücksbesitzer sollen bei neun Euro pro Quadratmeter, einschließlich Gehweg, liegen.
Bei der Berechnung wurden die in den siebziger Jahren gezahlten Anliegerbeiträge berücksichtigt. Die Kosten könnten zinslos auf 20 Jahre verrentet werden, zudem gelte die Beitragspflicht erst bei Abschluss, hieß es dazu.
Anwohner kritisieren Schwerlastverkehr
Die Vorstellung des Projektes sorgte für Fragen und Unstimmigkeiten bei den Anwohnern. Heiß diskutiert wurde die bestehende hochfrequentierte Nutzung des Weidedamms als Durchfahrtstraße für schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge. Für viele unverständlich, gäbe es doch eigentlich den speziell dafür vorgesehenen Spargeldamm.
Kosten bereiten Sorgen
Auch die Kosten bereiten Sorgen. Eine „moralische Katastrophe“ in Zeiten von multiplen Krisen und besonders der resultierenden Inflation, so ein Bürger. Die Straße würde außerdem unter Berücksichtigung des landwirtschaftlichen Verkehrs für schwere Fahrzeuge ausgelegt werden, die Kosten müssten allerdings die Anwohner alleine tragen.
Politisch fühle man sich in vielerlei Punkten nicht ernstgenommen. Die Aussage, es bleibe bis zur Beitragspflicht noch etwas Zeit zum Sparen, sei im Angesicht aktueller Belastungen und der überdurchschnittlich langen Bearbeitungszeit des Anliegens zynisch.
Pläne beinhalten Spielraum
Gemeindedirektor Oliver Moje betonte, dass der vorgelegte Plan noch nicht in Stein gemeißelt sei, sondern einen ersten konkreten Überblick darstelle. Eine Befreiung von den Kosten durch eine Satzungsänderung hielte er für unmoralisch, schließlich wurden die Beiträge für den Ausbau anderer Straßen stets bezahlt. Seitens des Gemeinderates wird auch eine Tonnenbegrenzung oder Sperrung der Straße für landwirtschaftliche Fahrzeuge eher ausgeschlossen.
Kostentechnisch etwas entgegenkommen könnte man sich durch das Verzichten auf einen Gehweg. Zudem möchte die Gemeinde sich mit der Bitte, den Weidedamm auf dem Weg zum Viehstall möglichst zu umfahren, an die betreffenden Lastkraftwagenfahrer wenden.
Anliegerversammlung geplant
Der Appell zum festen Einbezug des tief gelegenen Birkenrings und des Wiesengrundes in die Planung sei ebenfalls aufgenommen worden. Außerdem soll geprüft werden, ob das Nutzungsrecht einer privaten Leitung erteilt werden kann, sollte dies den Aufwand reduzieren können. Im Mai/Juni ist bezüglich des Vorhabens am Weidedamm eine Anliegerversammlung angedacht, bei der ein Konsens gefunden werden soll.