Erstmals liegen Zahlen für die Wirtschaftskraft der Tourismus-Branche an der gesamten niedersächsischen Nordseeküste inklusive der Seestadt Bremerhaven vor. Im Auftrag der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) hat das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) an der Universität München eine Studie zur Wertschöpfung im Tourismus für das Jahr 2022 vorgenommen. Sie zeigt, dass sich der Bruttoumsatz für sieben Landkreise und die beiden Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven auf 4,31 Milliarden Euro belief.
Übernachtungsgäste in gewerblichen Betrieben geben im Durchschnitt 110 Euro pro Tag aus. Tagesgäste lassen durchschnittlich 28,70 Euro in der Region.
82,32 Millionen Aufenthaltstage an niedersächsischer Nordsee
Anders als das Landesamt für Statistik hat das dwif nicht nur die Übernachtungen in Betrieben ab zehn Betten beziehungsweise auf Campingplätzen mit mindestens zehn Stellplätzen zusammengetragen, sondern sämtliche relevanten Zahlen herangezogen. So wurden für das Jahr 2022 nicht nur 15,4 Millionen Übernachtungen – wie in der amtlichen Statistik des Landes Niedersachsen ausgewiesen – für die Nordsee-Region errechnet, sondern insgesamt 82,32 Millionen Aufenthaltstage; 41 Millionen davon alleine durch Tagesgäste.
Die Anzahl der Übernachtungen in sämtlichen Beherbergungsbetrieben betrug laut Studie 33,3 Millionen. Als Grundlage dafür galten beispielsweise auch Übernachtungen in Privatquartieren, Freizeitwohnsitzen, und Sportboothäfen sowie im Touristik- und Dauercamping und im Reisemobiltourismus. Darüber hinaus kommen noch 8,02 Millionen Übernachtungen durch Verwandte, Bekannte und Freunde in den Privatwohnungen der Einheimischen hinzu.
Tourismus ist auch ein Jobmotor
Es gebe kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert, heißt es von der TANO. Auf das Gastgewerbe fallen 2,33 Milliarden Euro, auf den Einzelhandel 1,12 Milliarden Euro und auf den Dienstleistungssektor 855 Millionen Euro. Bund, Länder und Kommunen profitieren von Mehrwert- und Einkommenssteuer in Höhe von 385,7 Millionen Euro sowie Grund- und Gewerbesteuer wie auch Zweitwohnungssteuer und Gästebeiträgen.
Deshalb lohnen sich laut TANO Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur, konkrete Produkte und die touristische Vermarktung. Als Jobmotor biete der Tourismus Menschen vieler unterschiedlicher Berufsqualifikationen und Beschäftigungsverhältnisse Einkommensmöglichkeiten. Er schaffe und sichere ortsgebundene Arbeitsplätze, betont die Agentur. (pm/gl)