Brake

Schwarz-weiß und schick: Alte Bilder zeigen Arbeit im Hafen von Brake

Was wäre Brake ohne seine Silotürme? Schon von der Autobahn bei Oldenburg aus sind sie bei gutem Wetter zu erkennen. Logisch, dass auch der ambitionierte Fotograf Fritz Frerichs sich die von der Firma J. Müller errichteten Wahrzeichen genauer ansah.

Ein Blick in eine der Lagerhallen.

Ein Blick in eine der Lagerhallen. Foto: Fritz Frerichs, Archiv des RHB

Lastwagenbeladung im Schatten der Müller-Gebäude.

Lastwagenbeladung im Schatten der Müller-Gebäude. Foto: Fritz Frerichs, Archiv des RHB

Als wäre ein Ufo gelandet: Eine Halle für Getreide.

Als wäre ein Ufo gelandet: Eine Halle für Getreide. Foto: Fritz Frerichs, Archiv des RHB

Das riesige Getreidesilo vom Binnenhafen aus gesehen.

Das riesige Getreidesilo vom Binnenhafen aus gesehen. Foto: Fritz Frerichs, Archiv des RHB

Seit 202 Jahren gibt es die Firma Müller in Brake. Sie prägt mit ihren Silos nicht nur die Silhouette der Stadt, sie ist der traditionsreichste Wirtschaftsbetrieb in Brake, seit sechs Generationen im Familienbesitz. Der Lokaljournalist und Fotograf Fritz Frerichs hat sich in den 1960er und 1970er Jahren vor Ort umgeschaut und stimmungsvolle Aufnahmen hinterlassen.

Petroleum und Rohbenzin in Nordenham umgeschlagen

Brake und sein Hafen - eine Symbiose, die mit dem Namen des Unternehmens verbunden ist. 1821 gründete Johann Müller ein Speditionsgeschäft in Brake. Das spezialisierte sich bald auf den direkten Warenumschlag und Transport. Es folgten sehr gute und auch schlechte Jahre. Als in den 1870er Jahren eine Bahnverbindung bis Nordenham entstand, eröffnete die Firma dort eine heute nicht mehr existierende Filiale, vor allem zum Umschlag von Petroleum und dem Rohbenzin Naphtha.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert wandelte sich der Braker Hafen vom Stückgut- zum Massenguthafen. Der Erfolg blieb der Firma treu bis zum Ersten Weltkrieg. Schon 1911 wurde der erste Betonsilo gebaut, ebenso eine Umschlaganlage für Chile-Salpeter in loser Schüttung.

Rundsilo ist mehr als 90 Meter hoch

Die Entwicklung ging weiter: 1934 entstand die erste Getreidetrocknungsanlage. Zwischen 1940 und 1958 wurden zwei Betonsilos mit Belüftungszellen gebaut, um mehr Getreide aufnehmen und umschlagen zu können. 1968 wurde eine Mehrzweckhalle für regenempfindliche Massenstückgüter in drei Sektoren, die über verschiebbare Dächer durch die Drehwippkräne direkt aus Seeschiffen bedient wird.

Der Bau des mehr als 90 Metern hohen Rundsilos 1972 erhöhte die Lagerkapazität auf 210.000 Tonnen. 1981 wurde ein Futtermittelspeicher aus 14 Wabensilos in Betrieb genommen. Gelände und Anlagen vergrößern und verändern sich stetig, im Hafen insgesamt und bei J. Müller.

Selbstbedienungsanlage bei Schüttgut-Lagerhalle

Seit 2010 gibt es eine an die Siloanlage angeschlossene prozessgesteuerten Lagerhalle für 40.000 Tonnen Schüttgüter mit integrierter Lastkraftwagen-Selbstbedienungsanlage. 2013 wurde der Siloneubau des Agrar-Terminals in Betrieb genommen, was 47.000 Tonnen zusätzliche Lagerkapazitäten brachte.

Ellen Reim
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