Sittensen

Sauerstoffmangel und Hitze sorgen für Fischsterben im Sittenser Mühlenteich

Niedriger Wasserstand, hohe Temperaturen, kein Zulauf aus der Oste haben zu einem Fischsterben im Sittenser Mühlenteich geführt. Den Fischen fehlt es an Sauerstoff. Hilfe ist angelaufen, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.

Ortstermin am Mühlenteich mit Jörg Schmidtchen (rechts), stellvertretender Gemeindedirektor sowie vom Sportfischerverein Jens-Peter Frank, Cord Gohde, Joschka Stemmann und Polizeihauptkommissar Torben Stemmann von der Sittenser Polizeistation.

Ortstermin am Mühlenteich mit Jörg Schmidtchen (rechts), stellvertretender Gemeindedirektor sowie vom Sportfischerverein Jens-Peter Frank, Cord Gohde, Joschka Stemmann und Polizeihauptkommissar Torben Stemmann von der Sittenser Polizeistation. Foto: Heidrun Meyer

Anhaltende Hitze bringt nicht nur Menschen, sondern auch Tiere an ihre Grenzen. Das gilt genauso für Fische in Teichen, in denen die Wassertemperatur deutlich steigt. Niedrige Wasserstände und erhöhte Temperaturen lassen den Sauerstoffgehalt sinken. Letztlich kann der Sauerstoffmangel zum Tod der Fische führen. Das ist jetzt im Sittenser Mühlenteich geschehen.

Aufmerksame Passanten hatten die toten Fische entdeckt. „Anstatt gleich die zuständigen Behörden zu informieren, wurde erst einmal der Weg über die sozialen Medien gewählt. Das kommt leider immer häufiger vor, so kann auch mal wertvolle Zeit verloren gehen“, gibt Polizeihauptkommissar Torben Stemmann von der Sittenser Polizeistation bei einem Ortstermin zu verstehen.

Nach aktuellem Stand ist kein Straftatbestand zu erkennen, so dass die Polizei keine weiteren Ermittlungen aufnehmen wird. Bei diesem Termin anwesend waren auch der stellvertretende Sittenser Gemeindedirektor Jörg Schmidtchen sowie vom Sportfischerverein Sittensen der erste Vorsitzende Cord Gohde, Bruthauswart Joschka Stemmann und Jens-Peter Frank. Sie sammelten erneut tote Fische ein und beraten und unterstützen bei erforderlichen Maßnahmen.

Mühlenteich ist zum stehenden Gewässer geworden

Jugendwart Enrico Mühlich, Joschka Stemmann und Martin Demmer vom Sportfischerverein waren bereits drei Tage zuvor im Einsatz, um insgesamt etwa 50 bis 60 verendete Fische - Hechte, Brassen, Weißfische und Barsche - einzusammeln. Auch Messungen wurden vorgenommen. Jörg Schmidtchen bekam an dem Tag ebenfalls Kenntnis von dem Geschehen und setzte sich sogleich mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises in Verbindung, die dann vor Ort parallel ebenfalls Messungen durchgeführt hat. Diese haben jedoch keine auffälligen Werte ergeben.

„Je wärmer es ist, desto mehr sinkt der Sauerstoffgehalt. Der Mühlenteich ist zu einem stehenden Gewässer geworden, weil die Oste Niedrigwasser führt. Es handelt sich um ein Naturereignis, das bedauerlich ist, aber es liegt kein Fremdverschulden vor. Hinzu kommt der Klimawandel, mit dem grundsätzlich schon wärmere Temperaturen einhergehen. Da kommen viele Faktoren zusammen“, erläutert Cord Gohde.

Bloß keine Enten am Teich füttern

Was aber vermeidbar und für die Fische des Mühlenteiches absolut kontraproduktiv ist, ist das Füttern der Enten. „Das fördert den Fäulnisprozess und produziert Bakterien“, mahnt Joschka Stemmann. „Es handelt sich nicht um Zuchttiere, sondern um wildlebende Tiere. Und die können sich selbst versorgen und müssen nicht durch den Menschen gefüttert werden“, ergänzt Gohde.

Die Gemeinde Sittensen wird laut Schmidtchen nun an den Zugängen zum Mühlenteich entsprechende Hinweisschilder aufstellen. Um das Wasser in Bewegung zu halten und für mehr Sauerstoff zu sorgen, ist der Springbrunnen auf Dauerbetrieb gestellt worden, darüber sind Schläuche gelegt worden, die Wasser in den Teich befördern. Die toten Fische werden von der Gemeinde fachgerecht entsorgt.

Zahlreiche Fische sind im Mühlenteich verendet.

Zahlreiche Fische sind im Mühlenteich verendet. Foto: Heidrun Meyer

Mit verschiedenen Maßnahmen wird das Mühlenteichwasser in Bewegung gehalten, um für mehr Sauerstoff zu sorgen.

Mit verschiedenen Maßnahmen wird das Mühlenteichwasser in Bewegung gehalten, um für mehr Sauerstoff zu sorgen. Foto: Heidrun Meyer

Heidrun Meyer

Freie Mitarbeiterin

Heidrun Meyer ist als freie Mitarbeiterin für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Ihre Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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