Einen Saisonauftakt wie nie zuvor hat über Ostern das Leuchtfeuer „Preußeneck“ in Eckwarderhörne erlebt. An vier Öffnungstagen von Karfreitag bis Ostermontag wurden 353 Besucher gezählt.
Allein am Ostersonntag konnte der ehrenamtliche Leuchtturmwärter Rudi Kronschnabel 138 Einheimische und Touristen begrüßen. Ein Grund für den großen Zulauf war neben dem prächtigen Osterwetter auch das Whale Watching (Wal-Beobachtung) am Sonnabend, Sonntag und Montag.
Nationalpark-Rangerin Annelie Hedden hatte auf der unteren Aussichtsplattform des Leuchtfeuers in 18,40 Metern Höhe drei Spektive aufgebaut für den Versuch, Schweinswale zu sichten. Dieses Unterfangen war - im Gegensatz zum Vorjahr - dieses Mal sogar von Erfolg gekrönt.
13-jährige Mirja freut sich über Schweinswal-Sichtung
Die 13-jährige Mirja aus Essen erzählte Ostermontag begeistert ihrer Schwester, den Eltern und Großeltern und einer Cousine, dass sie trotz des hohen Wellenganges kurz die Finne (Rückenflosse) eines oder mehrerer Schweinswale gesehen habe. „Das war schön“, strahlte das Mädchen. Ostermontag herrschte auf der Butjadinger Landspitze in Eckwarderhörne Windstärke 6.
Der 14-jährige Raphael Kühne war mit seinen Eltern zum ersten Mal auf dem Leuchtturm und hatte gleich das große Erlebnis einer Walsichtung. Die Familie ist Ende vergangenen Jahres aus Eberbach am Neckar nach Burhave umgezogen. Raphael bleibt der Natur verbunden, er absolviert seinen Zukunftstag bei Annelie Hedden. Dabei will er Einblicke gewinnen in die Arbeit der Rangerinnen und Ranger der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer.
Direkt am Flügeldeich auf Nahrungssuche
Annelie Hedden war begeistert von der diesjährigen Walbeobachtung in Eckwarderhörne. An allen drei Tagen habe sie Gästen ermöglichen können, Schweinswale zu sehen, berichtet sie. Am Sonnabend seien die Tiere direkt am Flügeldeich auf Nahrungssuche gewesen. Sonntag und Montag war die einzige heimische Walart etwas weiter draußen im Jadebusen unterwegs.
Die Schweinswaltage in Eckwarderhörne ließ sich auch Jens Köllner aus Wilhelmshaven nicht entgehen. Der Hobbyfotograf ist bei gutem Wetter Dauergast am Oberfeuer „Preußeneck“. Bereits als Jugendlicher hat er mit Freunden mit der Fähre nach Eckwarderhörne übergesetzt. „Aber den Turm konnten wir damals noch nicht besteigen“, sagt Jens Köllner, „umso schöner, dass das jetzt geht.“

Raphael Kühne (rechts) hat vom Oberfeuer „Preußeneck“ Schweinswale gesehen. Seine Eltern Anett und Jens freuten sich mit dem 14-Jährigen. Foto: Timmermann