Kleidungsstücke einzukaufen gehört nicht zu meinen liebsten Beschäftigungen. Aber wenn die letzte Jeans so langsam mürbe wird, muss eine neue her. Also besuchte ich das Modegeschäft meines Vertrauens und begab mich mit einem Packen Jeans in die Umkleidekabine. Nein, da war noch keine Hose dabei, die mir gefiel, deshalb habe ich die bereits anprobierten Jeans wieder in den Verkaufsraum gebracht und mich nach weiteren umgeschaut. Und wieder gingen einige Jeans mit in die Umkleidekabine. Dieses Mal war eine Hose dabei, die mir gefiel. Die behielt ich an und brachte die überzähligen Hosen wieder weg und nahm mir dieses Mal einige Oberteile mit in die Kabine. Als ich mit der Anprobe fertig war und meine Jeans wieder anziehen wollte, durchzuckte es mich wie ein Blitz, denn meine Jeans war weg. Beim mehrmaligen Verlassen der Kabine hatte ich in weiser Voraussicht meine Handtasche immer mitgenommen und habe nicht damit gerechnet, dass auch meine alte Jeans Begehrlichkeiten wecken könnte. Ich überlegte, die neue Hose gleich anzubehalten, als mir plötzlich siedendheiß einfiel, dass mein Autoschlüssel in der Hosentasche meiner alten Jeans steckt. Etwas panisch fragte ich meine Kabinennachbarin, ob meine Jeans eventuell bei ihr gelandet ist, was sie sofort verneinte. Ganz kleinlaut hörte ich aus Richtung der Kasse von der Verkäuferin: „Oh, ich habe die Jeans aus der Kabine geholt. Ich dachte, die hätte dort jemand hängen gelassen.“ Und zur weiteren Entschuldigung fügte sie hinzu: „Wir haben auch solche weichen Jeans im Sortiment, die aussehen, als seien sie schon getragen.“ Mir plumpste jedenfalls ein dicker Stein vom Herzen.
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