Nordenham

Nordenhamer Aktionsbündnis sammelt 2219 Unterschriften gegen die Weservertiefung

Das Aktionsbündnis hat eine Petition verfasst. Sie ist jetzt an den Niedersächsischen Landtag gegangen. Die Verfasser listen eine Reihe Gründe auf, aus denen sie die geplante Weservertiefung für einen schweren Fehler halten.

Katja Schaake, Mirko Baacke, Annette Chapligin, Gert Rosenbohm, Albert Mumme und Heike Stahl-Kripp vom Aktionsbündnis gegen die Weservertiefung bringen die Petition auf den Weg.

Katja Schaake, Mirko Baacke, Annette Chapligin, Gert Rosenbohm, Albert Mumme und Heike Stahl-Kripp vom Aktionsbündnis gegen die Weservertiefung bringen die Petition auf den Weg. Foto: Privat

Seit März hat das Aktionsbündnis gegen die Weservertiefung Unterschriften gesammelt für eine Petition an den Niedersächsischen Landtag. Wörtlich heißt es in der Petition: „Die Unterzeichner:innen dieser Petition fordern, dass das Land Niedersachsen kein Einvernehmen zu den geplanten weiteren Vertiefungen der Außenweser auf 13,50m (tideunabhängig) und der Unterweser auf 12,80m (tideabhängig) erteilt.“ Nun hat das Aktionsbündnis die Petition mit 2219 Unterschriften an den Landtag verschickt.

Gert Rosenbohm vom BUND Wesermarsch und Experte für die Fischgewässer der Region erläutert: „Wir alle sehen die enormen Schäden, die die letzten Weservertiefungen für unsere Region mit sich gebracht haben. Die Randbereiche der Weser wie auch die Binnenlandgräben verschlicken. Zusätzlich setzt die immer weiter steigende Salzfracht der Weser bis weit über den Zuwässerungspunkt Beckum hinaus den Süßwasserlebewesen zu – wir beobachten ein rasantes Verschwinden vormals häufiger Arten. Auch für das Weidevieh ist die Tränksituation unerträglich geworden.“

Geowissenschaftler mahnt: Risiko von Strumfluten wird größer

Yannick Wempe bewegt als Geowissenschaftler besonders die Situation der Deiche: „Hochwasserschutz ist für unseren Landkreis lebenswichtig. Mit jeder Vertiefung erhöht sich das Risiko für immer schneller auflaufende Sturmfluten bis hinauf nach Bremen. Warum die Deichsicherheit ohne Not weiter gefährden? Zum Glück erkennen immer mehr Menschen hier die Brisanz der Situation.“

Mirko Baacke vom Weserschutz-Verein bilanziert: „Nun hoffen wir auf eine Einladung vom Landtag, um unsere Situation an der Weser und die Problematik von Flussvertiefungen generell darstellen zu können. Das Ziel ist ein klares Votum der Landtagsabgeordneten gegen weitere Weservertiefungen.“ Das Thema gehöre in jedem Fall auf die Tagesordnung.

Bei der Elbvertiefung etwa sei angenommen worden, sie wäre wirtschaftlich und würde bei geringen Folgeschäden einen großen Nutzen für die Schifffahrt haben. Es sei jedoch anders gekommen. Der Hamburger Hafen verzeichne stagnierende Containerumschläge, während die Elbe unter Fischsterben und Schlickproblematik leide. „An der Weser haben wir jetzt noch die Möglichkeit, eine weitere Verschlechterung der Lage abzuwenden“, betont Mirko Baacke. (pm/gl)

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