Niedersachsen

Minister will Feuchttücher-Hersteller zur Kasse bitten

Feuchttücher verstopfen Rohre und sorgen für Mikroplastik in Gewässern. Die Kosten tragen bislang die Verbraucher. Das Umweltministerium fordert Änderungen.

Von dpa
22. Oktober 2025
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Minister Meyer meint: Auf Verpackungen soll auch deutlicher darauf hingewiesen werden, dass Feuchttücher nicht in die Toilette gehören.

Minister Meyer meint: Auf Verpackungen soll auch deutlicher darauf hingewiesen werden, dass Feuchttücher nicht in die Toilette gehören.

Foto: Julian Stratenschulte

Hersteller von Feuchttüchern sollen nach dem Willen von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) künftig zur Kasse gebeten werden. Die Produkte würden im Abwassersystem für Probleme sorgen, für die Verbraucher letztlich die Rechnung zahlen würden - das sei „unfair“, sagte Meyer dem NDR in Niedersachsen.

Konkret gehe es um Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier mit Plastikanteilen. Zur möglichen Höhe einer Abgabe für Hersteller äußerte sich der Minister nicht.

Minister setzt auf Bund und EU

Meyer forderte von Bund und EU strengere Vorgaben. „Das wäre ein Anreiz dafür, entweder weniger Feuchttücher oder eher ökologisch abbaubare zu verwenden“, sagte er. Zudem müsse auf Verpackungen deutlicher darauf hingewiesen werden, dass die Tücher in den Hausmüll statt in die Toilette gehören. Dadurch könne auch Mikroplastik in Flüssen, Bächen und Seen vermieden werden.

Der Abwasserverband DWA Nord mit Sitz in Hildesheim geht laut dem NDR noch einen Schritt weiter als der Minister. Er fordere ein komplettes Verbot von Feuchttüchern.

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