Butjadingen

Lesermeinung: Ja zum geplanten Nordsee-Resort wäre fahrlässig

Vergangene Woche hat sich der neue Investor für das umstrittene Nordsee-Resort am Burhaver Deich vorgestellt. Geplant sind ein Hotel und weiterhin auch hohe Häuser. Die Butjadingerin Christina Laturnus äußert sich in einem Leserbrief zu dem Thema.

Zeichnung eines der hohen Häuser, die im umstrttenen Nordsee-Resort in Burhave entstehen sollen.

Der neue Investor will an den hohen Häusern festhalten, die schon Helma geplant hatte. Foto: Archiv

Es ist mir vollkommen unverständlich, warum sich der Gemeinderat erneut auf einen Investor einlassen will, der der Gemeinde viel verspricht, am Ende aber nur seine eigenen Interessen - nämlich den maximalen Profit - umsetzen wird.

Eine große Anzahl Einwohner hat sich bereits 2019 gegen diese Art der Bebauung in Burhave ausgesprochen. Die Bedenken, die damals geäußert wurden, haben sich inzwischen auch ohne dieses Riesenprojekt bewahrheitet. Der Verkehr auf der Strandallee ist auch ohne Baufahrzeuge und ohne Urlauber aus einem weiteren Resort unerträglich, der Bus bleibt regelmäßig zwischen Campingmobilen stecken, nicht zuletzt wurde auch ein Kindergarten eröffnet. Es wurden viele neue Wohneinheiten für Urlauber gebaut - das Problem der fast toten Nebensaison hat die TSB nicht im Ansatz gelöst. Und noch mehr Apartments führen nicht automatisch dazu, dass es mehr Gastronomen in die Region zieht.

„Realitätsfern“: Kurdirektor träumt von Wellnessoasen

Und wie blauäugig sind eigentlich die Befürworter des Projektes, die an ein 5-Sterne-Hotel mit Dachterrasse für alle glauben, nur weil der Investor es ganz kurzfristig in die Vorstellung des Abends eingebaut hat und gleichzeitig einräumt, dieses Konzept sei noch ganz neu? Wie realitätsfern ist ein Kurdirektor, der von Wellnessoasen träumt und doch eigentlich von den Schwierigkeiten von Hotelbetrieben an der Küste wissen müsste?

Wenn der Rat erneut das Projekt - entgegen aller Vernunft und entgegen dem Willen von so vielen hier vor Ort – durchwinkt, handelt er fahrlässig. Und die Belohnung sind Apartmenttürme, die den Ort nicht in die Zukunft, sondern zurück in die 70er Jahre katapultieren. Also: Augen auf bei der nächsten Kommunalwahl!

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