Niedersachsen
Lage bei Straftaten in Freibädern unauffällig
Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen in einem Berliner Freibad schätzt das niedersächsische Innenministerium die Lage in dem Bundesland als unauffällig ein. Eine besondere Häufung polizeilicher Einsätze in bestimmten Freibädern gebe es nicht, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch. Allerdings seien Einzelfälle bekannt - etwa ein Vorfall am 18. Juni im Badeland Celle: Dort habe eine Gruppe von 15 bis 20 Menschen zwei junge Frauen belästigt. Im Berliner Bezirk Neukölln war das Columbiabad am Sonntagabend zum wiederholten Mal wegen Auseinandersetzungen frühzeitig geschlossen und geräumt worden.

Ein Wasserball und Handtücher liegen in einem Schwimmbad am Beckenrand.
Foto: Annette Riedl/dpa/Symbolbild
In der polizeilichen Kriminalstatistik des Landes Niedersachsen könnten Vorfälle in Freibädern nicht ausgewertet werden, teilte das Innenministerium mit. Allerdings werde die Zahl der bekannt gewordenen Fälle in Schwimmbädern oder an Badestellen durchaus polizeilich erfasst - im vergangenen Jahr waren es demnach landesweit 887 Straftaten. Welche genau das waren, werde nicht aufgeschlüsselt. Für das laufende Jahr gebe es noch keine Daten.
Nach Angaben des Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft in Niedersachsen, Patrick Seegers, handelt es sich um ein vergleichsweise neues Phänomen der vergangenen eineinhalb Jahre. „Das Problem ist ein schwelendes“, sagte er. Verantwortlich sei ein „ähnliches Klientel“ wie bei den Ausschreitungen in Silvesternächten. Er betonte: „Schwimmmeister können nicht den Sheriff spielen.“