Hamburg & Schleswig-Holstein
Interaktive Landkarte für Niederdeutsch
Niederdeutsch ist in ganz Norddeutschland präsent - allerdings oft eher versteckt auf Straßenschildern, als Inschrift auf Denkmälern oder in Rezeptsammlungen. Eine neue Karte soll die Ausdrücke sammeln.
Mit einer interaktiven Landkarte soll Plattdeutsch in Norddeutschland sichtbar gemacht werden. Interessierte können online regionale Ausdrücke, Inschriften an historischen Häusern oder niederdeutsche Lieder eintragen, wie das Länderzentrum für Niederdeutsch mitteilte. Das Portal ist ab sofort unter www.plattdeutsch-sammeln.de abrufbar.
„Immer wieder begegnet uns Plattdeutsch im öffentlichen Raum“, sagte Thorsten Börnsen, Geschäftsführer des Länderzentrums für Niederdeutsch. „Oft liegen diese Sprachdokumente weit verstreut.“ Mit der interaktiven Landkarte sollen die sprachlichen Fundstücke nun erstmals zusammengetragen und online sichtbar gemacht werden.
Die Anwendung ist laut Länderzentrum für Niederdeutsch am Smartphone und am Computer nutzbar - wahlweise auf Hoch- oder Plattdeutsch. So könnten Bürgerinnen und Bürger beispielsweise bei einem Spaziergang ein Foto von einem plattdeutschen Spruch machen und hochladen. Die Karte mit den plattdeutschen Einträgen soll in Zukunft auch als Grundlage für Rundgänge und Führungen genutzt werden.
Niederdeutsch - oder auch umgangssprachlich Plattdeutsch - wird als Regionalsprache durch die 1998 in Kraft getretene Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen geschützt. Aktiv Plattdeutsch sprechen in ganz Norddeutschland Schätzungen zufolge rund 2,5 Millionen Menschen.