Niedersachsen
Hildesheims gleichgeschlechtliche Ampelpärchen vor Gericht
In anderen Städten gibt es sie längst: Fußgängerampeln mit Motiven von lesbischen oder schwulen Paaren. Ebenso in Hildesheim - aber dort sorgen sie für Ärger. Ein Gericht muss entscheiden.

In Hildesheim zeigen mehrere Ampelanlagen gleichgeschlechtliche Ampelpärchen bei Grün - darüber muss nun das Verwaltungsgericht Hannover entscheiden
Foto: Moritz Frankenberg
Man sollte meinen, sie seien kein Aufreger mehr: gleichgeschlechtliche Ampelmotive. Über die Umrüstung des grünen Lichts mehrerer Fußgängerampeln in Hildesheim mit entsprechenden Motiven gleichgeschlechtlicher Pärchen muss jedoch das Verwaltungsgericht Hannover entscheiden. Nach Ansicht des Klägers sei die Umrüstung rechtswidrig, teilte das Gericht mit. Am Dienstag (9.30 Uhr) wird das Verfahren verhandelt. Der Kläger begreife sich als wertkonservativ, sagte eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts. Die Darstellung gleichgeschlechtlicher Pärchen als Ampelsymbol schränke ihn in seinem Erziehungsstil ein.
In anderen Kommunen gehören gleichgeschlechtliche Ampelmotive schon länger zum Stadtbild: In Hannover etwa wurden vor fünf Jahren Fußgängerampeln mit grün leuchtenden Pärchen in Betrieb genommen. Seit 2022 setzen gleichgeschlechtliche Ampelpaare in Braunschweig ein Zeichen für mehr Toleranz.
Der Kläger wendet sich laut Gericht gegen die im Juni 2023 vom Rat der Stadt beschlossene und in diesem Jahr erfolgte Umrüstung von Ampelanlagen in der Stadt. Seit Mitte Juni zeigen demnach insgesamt 14 Ampelanlagen im Stadtgebiet bei Grün gleichgeschlechtliche Ampelpärchen statt der üblicherweise zu sehenden Fußgänger.