Butjadingen

Heimatsport in Butjadingen: Bald trainieren auch die „Rundwerfer“ unter Dach

Das Klootschießer-Leistungszentrum in Stollhamm in der Gemeinde Butjadingen ist eine weltweit einmalige Einrichtung. Der Rundwurf, eine Technik, die vor allem Frauen ausüben, konnte dort bislang nicht trainiert werden. Das ändert sich nun.

Siegfried Hodel (stehend), Vorsitzender des Klootschießerkreises, freut sich, dass es voran geht auf der Baustelle am Leistungszentrum in Stollhamm.

Siegfried Hodel (stehend), Vorsitzender des Klootschießerkreises, freut sich, dass es voran geht auf der Baustelle am Leistungszentrum in Stollhamm. Foto: Timmermann

19 Kubikmeter Beton bilden das Fundament für die überdachte Rundlaufbahn, die eine Ergänzung des Klootschießer-Leistungszentrums in Stollhamm darstellt. Sie wird in den kommenden Wochen fertiggestellt.

Der Vorsitzende des Klootschießerkreises I (Butjadingen), Siegfried Hodel aus Burhave, beobachtete jetzt gebannt das Einbringen des Zements mit riesigen Pumpen aus einem Betonmischer. Auf dem Fundament wird die Stahlbaufirma Hemme aus Rodenkirchen in den nächsten Tagen den Zwillingsbau zu der schon vorhandenen weltweit einzigartigen überdachten Anlaufbahn errichten.

Der Rundwurf ähnelt dem Diskuswurf

Mit dem Neubau, der Ende August fertiggestellt sein soll, ermöglicht der Klootschießerkreisverband auch für „Rundwerfer“ das witterungsunabhängige Training unter Dach. Der Rundwurf ähnelt dem Diskuswurf und ist in allen weiblichen Altersklassen des Friesischen Klootschießer-Verbandes (FKV) die vorgeschriebene Wurftechnik.

Junioren und Männer hingegen springen nach dem Anlauf über ein Sprungbrett und schleudern die Klootkugel mit dem sogenannten Klootschlag ins Feld. Für deren Training auch bei schlechtem Wetter wurde im September 2020 die überdachte, 30 Meter lange, drei Meter breite und zwischen 3,40 und 5 Meter hohe Anlaufhalle gebaut. Die Kosten betrugen 120.000 Euro und wurden maßgeblich aus dem EU-Förderprogramm „Leader“ bezuschusst.

Erneut Fördermittel aus dem Leader-Programm

Für die Rundwurftechnik ist eine 4,50 Meter breite Halle erforderlich. Der Anlauf besteht nicht aus einem federnden Kunststoffbelag, der für die Drehtechnik zu stumpf wäre, sondern aus einem Schotterbelag, auf den Feinsplitt aufgebracht wird. Diese Laufbahn ist bereits „gelegt“, jetzt fehlt nur noch das Dach. Die Kosten für den Anbau beziffert Siegfried Hodel auf 97.000 Euro. Davon fließen 68.000 Euro aus dem Leader-Programm „Wesermarsch in Bewegung“ in das Projekt.

Seine Bewährungsprobe wird der Neubau am 30. September und 1. Oktober bei einem Jugendvergleichskampf des Klootschießerkreises Butjadingen mit dem Eiderstädter „Heverbund“, einem Unterverband im Verband schleswig-holsteinischer Boßler, haben. In Schleswig-Holstein ist die Drehtechnik an der Tagesordnung. Ausrichter des Vergleichskampfs wird der Klootschießer- und Boßelverein Reitland sein. Der Feldkampf findet in Reitland statt, der Standkampf in Stollhamm.

Lutz Timmermann

Freier Mitarbeiter

Lutz Timmermann ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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